Global Times interviewt SAS-Redakteur zum Handelskrieg gegen China

Am 14.5. verkündete die Biden-Administration neue Zölle bis zu 100% auf chinesische E-Fahrzeuge und auf andere chinesische Waren, u.a. Halbleiter. Washingtons Rechtfertigung war, China habe „Überkapazitäten“ und betreibe „unlauteren Wettbewerb“, und seine Exporte bedrohten die US-Hersteller.

Drei Tage später verhängte das Heimatschutzministerium ein Importverbot gegen 26 Textilunternehmen aus China, die angeblich Zwangsarbeiter aus der Uiguren-Region beschäftigen. Und der US-Senat drohte in einem Bericht mit Sanktionen gegen die deutschen Autobauer BMW, Jaguar Land Rover und VW, weil sie angeblich Fahrzeuge und Teile mit Zwangsarbeit in Xinjiang herstellen.

Der Mitherausgeber des EIR Strategic Alert, Claudio Celani, gab dazu der chinesischen Global Times ein Interview, das in Artikelform erschienen ist, die Überschrift lautet: „Grüne Wende ist teuer für die US-Wirtschaft, ohne China noch teurer“. Es heißt dort:

„Es scheint, daß die US-Politiker nach Jahrzehnten einer Orgie des Konsums, in denen sie sich nur um den Konsum und nicht um die Produktion kümmerten, aufgewacht sind. Jetzt wollen sie ihre Produktionskapazitäten wieder aufbauen, aber das Pferd ist bereits abgezäumt. Die Lösung wäre genau das Gegenteil von dem, was sie tun, d.h. sie sollten ihre Industriekapazitäten mit Hilfe der chinesischen Industriekraft wieder aufbauen, ohne diese zu unterdrücken…“ (siehe SAS 18/2024).

Und weiter: „Hinter dem überzogenen Narrativ der ‚Überkapazitäten‘ sehe ich auch einen geopolitischen Grund und eine Möglichkeit, China die Schuld für Washingtons Versagen zu geben. Die USA haben beschlossen, Chinas Wachstum unter haltlosen Annahmen zu behindern. Einige US-Politiker haben Angst, die dominante politische, finanzielle und technologische Position in der Welt zu verlieren.“

Zum Argument des „unlauteren Wettbewerbs“ durch staatliche Subventionen erklärt Celani: „US-Hersteller von Solarpanelen, E-Fahrzeugen und anderen Produkten ‚neuer Energie‘ profitieren direkt oder indirekt (manchmal über Strompreise oder Kaufprämien) von staatlichen Subventionen. Oder nehmen Sie den Fall der CO2-Zertifikate, mit denen Unternehmen wie Tesla von Herstellern konventioneller Autos massiv subventioniert werden.“