Ganz Europa leidet unter der irrationalen deutschen „Energiewende“

Die Unsicherheit über die künftige Energieversorgung der führenden europäischen Industrienationen, insbesondere nach dem vollständigen Ausstieg aus der Kernenergie bis Ende 2022, gibt Anlaß zur Sorge in der gesamten Europäischen Union.

Im Jahr 2020 sanken in Deutschland die Treibhausgasemissionen um 15% – aber nicht wegen des Ausbaus der erneuerbaren Energien, sondern wegen der Aussetzungen von Industrieproduktion infolge der COVID-Pandemie, wie Fabian Hein von der Agora Energiewende erklärte. 2020 war die Gesamtleistung von Solar- und Windenergie mit 183 Twh erstmals größer als Kohle, Öl und Gas zusammen mit 178 Twh. Aber dies reichte nicht einmal aus, um den stark reduzierten Bedarf unter den Lockdown-Bedingungen zu decken.

So mußte Deutschland 2020 nicht nur seine Stromexporte um 11,6% kürzen, sondern zusätzlich die Importe aus den Nachbarländern um 38,8% (!) erhöhen, um den Ausfall zu kompensieren. In Zahlen ausgedrückt stiegen die Importe von 24,2 Twh 2019 auf 33,6 Twh 2020. Und dieser Trend wird sich sicherlich noch verschärfen, wenn wie geplant Anfang 2022 drei der verbleibenden sechs Atomreaktoren abgeschaltet werden.

Als Frankreich im letzten Sommer einmal nicht mehr genügend Strom nach Deutschland (den größten Importeur von französischem Atomstrom) liefern konnte, war es gezwungen, selbst Strom aus Spanien zu importieren, und dieses mußte sich wiederum an Marokko wenden, um über ein Unterwasserkabel Strom aus Nordafrika zu erhalten. Dies zeigt, daß die europäische Energieversorgungskette für die innereuropäischen Ex- und Importe irgendwann an Grenzen stößt, wenn es darum geht, die deutsche Industrie am Laufen zu halten.

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