Finanzieren die USA Labors für biologische Waffen im Ausland?

Seit russische Offizielle am 7.3. bekanntgaben, man habe in der Ukraine Dokumente gefunden, die darauf schließen lassen, daß die USA etwa 30 Labors in dem Land finanzieren, die an biologischen Waffen forschen, gibt es einen Aufruhr zu dem Thema. Am 12.3. trat der UN-Sicherheitsrat zu einer von Rußland einberufenen Sondersitzung zusammen, um die Informationen zu erörtern, die der UN-Botschafter Wassili Nebensja detailliert darlegte und die auch auf den Webseiten der russischen Regierung verfügbar sind. Dem Botschafter zufolge werden in den Labors „extrem gefährliche biologische Experimente durchgeführt, die darauf abzielen, die Eigenschaften der Erreger von Pest, Milzbrand, Tularämie, Cholera und anderen tödlichen Krankheiten mit Hilfe der synthetischen Biologie zu verstärken“. Die Finanzierung komme von der Defense Threat Reduction Agency (DTRA) des US-Verteidigungsministeriums.

Die US-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield nannte all dies „Lügen und völligen Unsinn“, um dann Rußland zu beschuldigen, den Einsatz chemischer oder biologischer Waffen in der Ukraine zu planen. Westliche Pressesprecher und Medien verbreiteten denselben Vorwurf.

Das Pentagon räumt ein, daß die DTRA Labors in der Ukraine für „legale“ Forschungsarbeiten finanziert, wies aber die Einrichtungen dennoch an, bei Beginn der Feindseligkeiten alle Proben zu vernichten. Und die berüchtigte Victoria Nuland, jetzt US-Unterstaatssekretärin im US-Außenministerium für politische Angelegenheiten, gab am 9.3. ungewollt zu, daß die USA „mit den Ukrainern zusammenarbeiten“, um zu verhindern, daß russische Kräfte Zugang zum Forschungsmaterial in den US-finanzierten „biologischen Forschungseinrichtungen“ erhalten.

Scott Ritter, früherer Geheimdienstoffizier des US-Marinekorps und UN-Waffeninspektor im Irak, ein Fachmann mit Kenntnissen über Biowaffen, der über ausgezeichnete Quellen im Militär verfügt, wurde am 10.3. von George Galloway in seinem Fernsehsender MOATS zu dem Thema interviewt. Ritter sagte: „Die USA bewegen sich auf einem schmalen Grat, wenn es darum geht, was nach der Konvention über biologische Waffen und Toxinwaffen legal ist und was nicht“, und das sehe auch die Leitung der Konvention so. In mehreren der Labors sei früher an sowjetischen Waffen geforscht worden, und Wissenschaftler bewahrten ihre Arbeiten auf. „Also ja, das sind Waffenlabore.“

China und andere Länder haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgefordert, die Behauptungen zu untersuchen, daß das Pentagon rund 300 Biolabors in der ganzen Welt betreibe, in denen biologische Waffen hergestellt werden könnten. Der Vorschlag erscheint vernünftig und sollte unterstützt werden.

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