EU will niedrigere Löhne, um die Bilanzen auszugleichen

Wegen der Sanktionen gegen Rußland und ihrer verrückten Energiepolitik erlitt die Handelsbilanz der EU im Jahr 2022 einen Absturz um mehr als 400 Mrd.€. Von 105,3 Mrd.€ Überschuß im Jahr 2021 fiel sie auf ein Defizit von 333,5 Mrd.€.

Der Großteil des Einbruchs entfällt auf die drei größten Volkswirtschaften, Deutschland, Frankreich und Italien. Deutschland büßte fast 100 Mrd.€ ein, sein Überschuß fiel von 175,3 Mrd.€ 2021 auf 79,7 Mrd.€. Frankreichs Handelsbilanzdefizit verdoppelte sich fast auf 163 Mrd.€, vor allem wegen der steigenden Öl-, Gas- und Rohstoffpreise. Italien fiel von 40 Mrd.€ Überschuß auf 31 Mrd.€ Defizit, allein bei Energie verdoppelte sich das Defizit von 48 Mrd. auf 111 Mrd.€.

Aber keine Sorge, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, weiß die Lösung. In ihrer Rede auf der Frankfurter EZB-Konferenz „The ECB and its Watchers XXIII“ am 22.3. versprach sie Liquidität für das Finanzsystem und Opfer für die arbeitende Bevölkerung. Um die Inflation zu bekämpfen, müßten die Löhne niedrig gehalten werden:

„Aufgrund der steigenden Energiepreise haben sich die Terms of Trade im Euroraum deutlich verschlechtert. Die Kosten hierfür müssen sich letzten Endes Unternehmen und Arbeitnehmer teilen. Und es ist wichtig, daß diese beiden Parteien die Last gerecht teilen. Beide müssen akzeptieren, daß das Einkommen, das das Eurogebiet der übrigen Welt gezahlt hat, und der damit verbundene Produktionsrückgang sich nicht wieder vollends wettmachen lassen.“

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