Es gibt eine Alternative zum kollabierenden Dollar-System

Der fortschreitende Anstieg der Renditen für US-Staatsanleihen (für zehnjährige Anleihen bereits auf über 5%) hat Beobachter und Investoren in aller Welt schockiert. „Die US-Wirtschaft ist einen Schritt näher an einer verheerenden Krise“, lautet die Schlußfolgerung der chinesischen Global Times vom 24.10.

Der Artikel von GT Voice, der mit „Global Times“ gezeichnet ist und somit das Gewicht eines Leitartikels hat, behandelt nicht die tieferen Ursachen der Krise, insbesondere die unhaltbare Spekulationsblase des transatlantischen Finanzsystems von 2 Brd.$. Jedoch wird angedeutet, daß die BRICS-Staaten und andere asiatische Finanzinitiativen eine Alternative zum westlichen Absturz sein können.

Zu den steigenden US-Zinsen heißt es: „Es gibt allen Grund, wegen der abnormalen Zinsentwicklung eine rote Fahne zu hissen… Die globalen Märkte sind zunehmend besorgt über die Kreditwürdigkeit von US-Anleihen und mißtrauen der US-Wirtschaft. Das beispiellose Mißtrauen droht einen Sturm im Dollar-dominierten Finanzsystem auszulösen.“

Und weiter: „Warum auch immer, die Nachfrage der Anleger nach rekordhohen Renditen für langfristige US-Staatsanleihen könnte ein Zeichen dafür sein, daß die US-Wirtschaft einer verheerenden Krise einen Schritt näher gekommen ist. Und es ist an der Zeit, sich auf den großen Sturm vorzubereiten, indem man die bestehenden asiatischen und BRICS- Mechanismen zur finanziellen Koordinierung nutzt.“

Auch die Zwickmühle für den Dollar wird angesprochen: „Angesichts der Tatsache, daß die US-Schulden bereits zur größten Bedrohung für den Status des Dollars geworden sind, ist es auch für die USA ein Muß, die Zinsen hoch zu halten, um den Status des Dollars zu sichern. Das läßt die US-Schulden noch untragbarer erscheinen. Höhere Zinssätze mögen zwar mehr Geld in US-Anleihen locken, aber werden die Kreditkosten weiter in die Höhe treiben und das Risiko einer wirtschaftlichen Rezession erhöhen. Darüber hinaus führen hohe Zinsen unweigerlich zu einem Abfluß von Geldern aus anderen Märkten, was weitere Schocks für die globalen Finanzmärkte bedeutet.“ Wenn schon Südkorea mit hohen Zinsen Probleme habe, „kann man sich nur vorstellen, welche Schocks auf andere asiatische Volkswirtschaften und Schwellenländer zukommen“.

Der Artikel endet: „Unter diesen Umständen ist die Sorge berechtigt, daß sich eine Finanzkrise wiederholen könnte, was eine finanzielle Koordinierung zwischen den asiatischen und aufstrebenden Volkswirtschaften dringend erforderlich macht. Darüber hinaus können die BRICS-Länder über ihr Contingent Reserve Arrangement eine Notfall-Liquiditätshilfe für Devisen einsetzen, um die Instabilität der Finanzmärkte zu bekämpfen.“

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