EIR-Vertreter auf CGTN: Iran-Saudi-Deal ist eine globale Wende

Der EIR-Westasienexperte und Westasien-Koordinator des Schiller-Instituts Hussein Askary sieht die Perspektiven durch das von China vermittelte Abkommen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran sehr optimistisch. In einem Interview in der CGTN-Sendung Talk It Out mit der Moderatorin Li Jingjing am 12.3. beschrieb er es als „die größte positive Entwicklung in der Geschichte dieser Region, mindestens seit der Invasion des Irak im Jahr 2003… Wenn man von einem Wendepunkt in der Weltpolitik sprechen will, dann ist es das. Und es verkörpert auch, was Präsident Xi Jinping als Globale Sicherheitsinitiative (GSI) ins Leben gerufen hat… und damit verbunden die Gürtel- und Straßeninitiative (BRI), die nun alle zusammenwachsen. Und das gibt Hoffnung für die Lösung von Problemen überall auf der Welt.“

Askary wies auf die Bedeutung der grundlegenden Punkte des Abkommens hin: Achtung der Souveränität aller Parteien, Nichteinmischung in innere Angelegenheiten, Diplomatie als einziger Weg zur Problemlösung und wirtschaftliche Entwicklung als Schlüssel zur Gewährleistung von Sicherheit. Das Abkommen sende an alle Nationen der Welt die Botschaft, daß man ungeachtet aller Differenzen, egal wie tiefsitzend und intensiv ein Streit ist, „sich hinsetzen und reden sollte“. Das gelte eindeutig für die Ukraine. Für die Region selbst dürfte diese außenpolitische Wende dazu beitragen, die Lage in Irak, Syrien, Libanon und Jemen zu stabilisieren und die künstliche schiitisch-sunnitische Kluft zu überwinden.

Askary, selbst gebürtiger Iraker, erinnerte die Zuhörer daran, daß sich nächste Woche der amerikanisch-britische Einmarsch in den Irak zum 20. Mal jährt. In der Zeit vor dieser Invasion „war ich persönlich mit dem amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Lyndon LaRouche und mit Helga Zepp-LaRouche, der Gründerin des Schiller-Instituts, an einer Initiative am Golf im Mai 2002 beteiligt“. Auf einer Konferenz des Zayed-Zentrums in Abu Dhabi mit Ministern aus allen Golfstaaten erklärte LaRouche, warum es „ohne eine Vision wirtschaftlicher Entwicklung keine Sicherheit geben kann“ – ein Gedanke, den Askary im Laufe des Interviews mehrfach aufgriff.

Er zeigte eine Karte der Integration Eurasiens und Afrikas, die die LaRouche-Bewegung schon damals propagierte und zu der die BRI-Routen hinzukamen. „Wenn man sich das Gebiet anschaut – Iran, Saudi-Arabien und Ägypten, einschließlich Sudan, Türkei, die Golfstaaten, Irak – dann ist das die Kreuzung der Kontinente der Welt.“ (Asien, Afrika, Europa) LaRouche habe vorgeschlagen, die natürlichen und menschlichen Ressourcen der Region für den Aufbau von Infrastruktur und Industrie vor Ort zu nutzen, was sich mit den Vorschlägen Chinas decke. Die Seidenstraßen zu Lande und zu Wasser liefen in dieser Region zusammen, in der etwa 500 Millionen Menschen leben, „die meisten davon sehr jung“. Außerdem verfügten diese Länder über Staatsfonds in Höhe von etwa 3 Bio.$, „die viel besser genutzt werden könnten als jetzt, um interne Verbesserungen zu fördern“ und den Lebensstandard zu erhöhen.

Als Xi im Dezember zu einem Gipfeltreffen mit arabischen Staatschefs am Golf fuhr, schlug Askary vor, die finanziellen Ressourcen der ölreichen Länder zur Kreditvergabe für BRI-Projekte in der ganzen Welt zu nutzen. Heute „wird der Westen hoffentlich positiv auf diese Entwicklung reagieren und seine geopolitischen Manipulationen beenden“.

Wir empfehlen unseren Lesern, sich die gesamte Sendung anzusehen (Englisch): https://www.youtube.com/watch?v=kyiv6TQeCv4

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