Einmischung anglo-amerikanischer Netzwerke in Kasachstan

George Soros und National Endowment for Democracy. Das NED, ursprünglich als „privater“ Arm der CIA gegründet, betreibt seit Jahrzehnten Regimewechsel auf der ganzen Welt. In Kasachstan hat es zuletzt über 1 Mio.$ pro Jahr in verschiedene Aktivitäten gesteckt. Allein 2020 finanzierte es etwa 20 Programme von jeweils 30.000–114.000$ für Projekte, die auf der NED-Webseite aufgeführt sind.

Zu den aufgelisteten Aktivitäten gehören: Rechtshilfe für Aktivisten bei Repressionen; Überwachung von Verstößen gegen die Versammlungsfreiheit; Schulungs- und Informationsprogramme zu Menschenrechten; Bereitstellung einer „unabhängigen“ Quelle für Nachrichten und Analysen in den sozialen Medien usw. Die Hauptzielgruppe sind junge Menschen, für sie gibt es eine Multimedia-Webseite in kasachischer und russischer Sprache sowie Weiterbildungsangebote für junge Menschenrechtsaktivisten.

Und dann ist da noch die berüchtigte Open Society Foundation von George Soros. Ihre Webseite listet nicht alle Programme auf, doch sie gab in Kasachstan 2020 fast viermal soviel aus wie NED, nämlich 3,8 Mio.$, im wesentlichen für die gleichen Aktivitäten.

Revolution von Paris und London aus geplant? Muchtar Äbljasow, ein ehemaliger Energieminister und Banker, der von kasachischen, russischen und ukrainischen Staatsanwälten wegen Korruption und Veruntreuung von Geldern gesucht wird, beansprucht die Führung der Proteste, die zu den blutigen Unruhen in Almaty und anderen kasachischen Städten geführt haben. Am 7.1. veröffentlichte Reuters ein Interview, in dem er von seinem derzeitigen Wohnsitz in Paris aus erklärt, er werde täglich zur Taktik der Proteste in Almaty konsultiert.

Äbljasow leitet die Demokratische Wahl Kasachstans (DVK), für die er Berichten zufolge ein Hauptquartier in Kiew eingerichtet hat. Seine rechtlichen Probleme rühren daher, daß er in seiner Zeit als Chef der größten kasachischen Bank, Bank Turan Alem, 175 Mio.$ abgezweigt hat, die in seine eigenen Unternehmen flossen. Vor der Strafverfolgung floh er 2009 nach Großbritannien, wo er Asyl beantragte. Dort berichtete er der US-Botschaft, daß er einen Regimewechsel in Kasachstan anstrebe. Außerdem war er Berichten zufolge in zwielichtige Geschäfte verwickelt, u.a. mit dem berüchtigten Prinz Andrew aus der königlichen Familie…

Warum sich der LPG-Preis plötzlich verdoppelte. Die „Marktreformen“, die das westliche Finanzestablishment (u.a. von Tony Blair vermittelt) von Almaty verlangte, trugen wesentlich zu den jüngsten Protesten bei. Im Zuge dieser Reformen wurde am 1.1. fast der gesamte Handel mit Flüssiggas (LPG) auf Online-Handelsplattformen verlagert, mit wenigen Ausnahmen wie Verkäufen an industrielle petrochemische Abnehmer. Innerhalb eines Tages verdoppelten sich die Preise an den Tankstellen in der westlichen Provinz Mangistau, wo es zu den ersten Unruhen kam. Die Regierung schätzt, daß 70–90% der Fahrzeuge in der Region mit Autogas betrieben werden. Vorher hatte der Staat den Preis festgesetzt, Berichten zufolge unter den Produktionskosten. Nach dem Ausbruch der Unruhen wurden der elektronische Handel ausgesetzt und die Preise gesenkt, um die Bevölkerung zu beruhigen, während eine neue Preispolitik ausgearbeitet wird.

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