Eine konkrete Perspektive für Zusammenarbeit und reale Entwicklung

„Wir veranstalten diese Konferenz, um eine Perspektive der Hoffnung zu geben und einen Ausweg aus einer sonst verzweifelten, extrem gefährlichen, ja katastrophalen Situation in Südwestasien aufzuzeigen.“ Mit dieser zukunftsweisenden Aufforderung begann die Vorsitzende des internationalen Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, ihre Grundsatzrede auf der Online-Konferenz des Instituts am 13.4. „Der Oasenplan – die LaRouche-Lösung für Frieden durch Entwicklung zwischen Israel und Palästina und ganz Südwestasien“.

Sie fuhr fort: „Wenn wir die gegenwärtige Eskalation, die sich schnell zu einem umfassenden regionalen Krieg und zu einem atomaren Weltkrieg ausweiten kann, nicht abwenden, dann kann dies das Ende der Menschheit auf diesem Planeten bedeuten. Um diese akute Gefahr auszuräumen, brauchen wir einen kognitiven Sprung, um einen völlig anderen Ansatz zu konzipieren. Ein solcher Ansatz erfordert es, die Wirtschafts- und Sicherheitsinteressen der Palästinenser und Israelis sowie der Nachbarländer in der größeren Region zu definieren und zu berücksichtigen.“

Für Südwestasien war und ist das entscheidende Problem nicht das Öl, sondern der Mangel an Süßwasser – und das würde durch die Projekte des Oasenplans im Überfluß geschaffen. Die Grundlagen dieses Plans, die Lyndon LaRouche schon 1975 dargelegt hat, sind unseren Lesern bekannt. Sie wurden von den anderen Rednern des 1. Konferenzabschnitts unterstützt, darunter Botschafter Palästinas und Südafrikas sowie hochrangige Diplomaten aus Rußland und Weißrußland (s.u.). Es entstand jedoch eine Debatte darüber, ob ein solches wirtschaftliches Entwicklungsprojekt schon vereinbart werden kann, bevor die Feindseligkeiten beendet sind, wie LaRouche forderte, oder ob erst eine politische Lösung ausgehandelt und umgesetzt werden muß.

LaRouche hatte im Zusammenhang mit den Verhandlungen von Oslo 1993-94 gefordert, daß „die Bauarbeiten sofort anfangen müssen“, damit die Menschen die Vorteile der Zusammenarbeit erkennen. Man solle von der Vision ausgehen, wie die Region in 10, 20 oder mehr Jahren aussehen kann – wieviel wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung allen Bevölkerungsgruppen zugute kommt, wenn es für alle reichlich Wasser und andere Ressourcen gibt -, und davon ausgehend bestimmen, was heute zu tun ist, um das zu verwirklichen.

So könnten viele Hindernisse, die heute unüberwindbar erscheinen, überwunden werden, weil es dem Interesse aller wohlmeinenden Menschen entspricht. Als historisches Beispiel für diesen Ansatz nannte Zepp-LaRouche den Westfälischen Frieden von 1648, der den schrecklichen Dreißigjährigen Krieg in Europa beendete, indem sich alle Kriegsparteien verpflichteten, für den „Vorteil des anderen“ zu arbeiten. Heute bedeute dies die Umsetzung einer neuen Entwicklungs- und Sicherheitsarchitektur für die Welt (vgl. SAS 48/2022).

Zepp-LaRouche ist überzeugt, daß wir die drohende Katastrophe verhindern und aus der Krise den Beginn einer neuen Ära des Friedens und der Entwicklung machen können, wenn die BRICS und andere Länder des Globalen Südens „auf die Entwicklungsperspektive des Oasenplans setzen und eine allgemeine Südwestasien-Konferenz in der Tradition des Westfälischen Friedens einberufen“.

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