Ein britisch-imperiales Rezept „den russischen Frosch zu kochen“

Das Royal United Services Institute (RUSI), ein fester Bestandteil des Empire, regt an, daß eine atomare Machtprobe zwischen den USA und Rußland – eine „gesteigerte Kubakrise“ um die Krim – die Beilegung des Krieges „erleichtern“ könnte. Der Vorschlag stammt von Malcolm Chalmers, stellv. Generaldirektor des Instituts, in einem Artikel mit dem Titel „Dieser Krieg birgt weiterhin nukleare Risiken – besonders in Bezug auf die Krim“. Er erörtert methodisch, wie man Rußland in eine nukleare Konfrontation zwingen könnte, bei der es, wie er vermutet, letztlich nachgäbe.

Kiew könnte, ermutigt durch die NATO-Strategie der letzten drei Monate, den „russischen Frosch zu kochen“ – gemeint ist die Lieferung von immer mehr und anspruchsvolleren Waffen an die Ukraine – die Krim zurückerobern, was es seit 2014 anstrebt. Darin könnte Rußland eine existentielle Bedrohung sehen, was Wladimir Putin veranlassen würde, die Atomstreitkräfte in höchste Alarmbereitschaft zu versetzen und mit deren Einsatz zu drohen. „Es wäre ein Moment extremer Gefahr“, räumt Chalmers ein, aber „gerade wegen der Gefahr… könnte eine solche nukleare Krise es den Staatsführern leichter machen, schwierige Kompromisse zu schließen“.

Chalmers ist kein isolierter Spinner, und RUSI ist keine Randerscheinung, auf die niemand hört. Laut der eigenen Webseite stand es „vom Aufstieg des Britischen Empire bis zu seiner Umwandlung und Auflösung [sic], über beide Weltkriege und den Kalten Krieg hinweg im Zentrum der Politikgestaltung und des Denkens über Verteidigung und Sicherheit“.

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