Die gegenwärtige Vorkriegsphase voller Gefahren – aber es gibt einen Ausweg
Die Ereignisse der letzten beiden Wochen haben die Spannungen weltweit dramatisch verschärft. Ähnlich wie das Attentat auf den Erzherzog in Sarajewo 1914, das den schon lange in der Luft liegenden Ersten Weltkrieg auslöste, könnte ein einziger Vorfall uns an den Punkt bringen, an dem es kein Zurück mehr gibt. Die gefährlichste Krise ist das Scheitern des NATO-Krieges gegen Rußland in der Ukraine, den einige NATO-Länder nun auch direkt in das russische Kerngebiet tragen wollen.
Das Attentat auf den slowakischen Premierminister Robert Fico, der die NATO-Ukrainepolitik offen ablehnt, wurde als Warnung verstanden, daß jeder Widerstand bestraft wird. Auch andere EU-Politiker erhielten Morddrohungen, u.a. die Ministerpräsidenten Belgiens, De Croo, und Ungarns, Orban.
Der Tod des iranischen Präsidenten Raisi und seines Außenministers Amirabdollahian bei einem Hubschrauberabsturz wirft Fragen über Irans künftigen Kurs in einer Zeit auf, in der die Spannungen in der Region kaum größer sein könnten. Für die NATO ist die Destabilisierung des Irans seit langem ein Ziel, um so mehr jetzt, da er zusammen mit anderen wichtigen regionalen Akteuren – Saudi-Arabien, Ägypten und den Emiraten – den BRICS beigetreten ist.
Die soeben angekündigte Anklage des Internationalen Strafgerichtshofs, der Israels Ministerpräsident Netanjahu „Aushungern von Zivilisten“ vorwirft, ist ebenfalls besonders brisant, weil Washington sich weigert, den Fanatikern und Extremisten Einhalt zu gebieten (s.u.).
Die Welt könnte bald den Punkt erreichen, an dem es kein Zurück mehr gibt. Das Positive ist, daß angesichts dieser Realität mehr Menschen aufwachen, die Gefahr erkennen und ihre Stimme erheben. Der einzige Ausweg besteht darin, eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur auf die internationale Tagesordnung zu setzen, wie dies Helga Zepp-LaRouche und das Schiller-Institut vorschlagen. Ein Großteil des Globalen Südens erschafft bereits eine neue Wirtschaftsordnung, und der Westen muß sich nur noch anschließen.