Der Marsch der Torheit – und wie man ihn stoppen kann

Die Konferenz des Schiller-Instituts am 8.5. wurde von Helga Zepp-LaRouche mit einem dramatischen Appell zur Umkehrung der gegenwärtigen strategischen Dynamik eröffnet, die die Welt hin zur „potentiellen Auslöschung der Zivilisation“ katapultiert. Die Konferenz stand unter dem Motto der Notwendigkeit eines neuen Paradigmas zur Überwindung des gegenwärtigen moralischen Bankrotts der transatlantischen Welt, und sie brachte Redner aus vielen Ländern zusammen, die sich alle für „Frieden durch Entwicklung“ einsetzen.

Die Veranstaltung war nach dem Bericht Kardinal Zenaris aus Damaskus über die humanitäre Notlage in Syrien kurzfristig organisiert worden, um Unterstützung für die Beendigung der mörderischen Sanktionspolitik zu mobilisieren, die zum Routineinstrument westlicher Politik geworden ist, obwohl sie eindeutig gegen elementarstes Völkerrecht verstößt (vgl. SAS 16, 18/21). Im folgenden berichten wir über die Höhepunkte des ersten Abschnitts der Konferenz. Der Bericht über den zweiten Abschnitt, mit konkreten Beispielen der Zusammenarbeit von Landwirten, Medizinern und besorgten Bürgern im Komitee für die Coincidentia Oppositorum, folgt in der nächsten Ausgabe.

Zepp-LaRouche ging in ihrer Hauptrede auf die drei größten Gefahren ein, vor denen die Welt heute steht: 1. ein thermonuklearer Krieg – wenn nicht absichtlich, dann aus Versehen, 2. eine außer Kontrolle geratene Pandemie und Hungersnot und 3. die neomalthusianische Ideologie derer, die Entvölkerung und „grüne Finanzen“ propagieren.

Zur Kriegsgefahr verwies sie auf die strategischen Spannungen zwischen dem „Westen“ und Rußland wie China, die einen beispiellosen Höhepunkt erreicht haben. Die beiden gefährlichsten Stolperdrähte für einen Nuklearkrieg seien derzeit die Konflikte mit Rußland um die Ukraine und mit China um Taiwan. In diesem Zusammenhang hatte US-Admiral Charles Richard im Februar das Pentagon angewiesen, die Chancen für einen Atomkrieg von „unwahrscheinlich“ auf „sehr wahrscheinlich“ hochzustufen.

Das Welternährungsprogramm (WFP) warnte im März, daß 34 Millionen Menschen am Rande einer Hungersnot stehen und unmittelbar Nahrungsmittelhilfe brauchen. So leben in Syrien nach zehn Jahren Krieg und Sanktionen 90 % der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze, und die Lebensmittelpreise sind allein 2020, als die USA das schändliche Caesar-Gesetz umsetzten, um 236 % gestiegen. Solche einseitigen Sanktionen, so Zepp-LaRouche, seien absolut illegal und träfen vor allem Kinder und arme Menschen, wie man an der tragischen Situation im Jemen sehe. Die COVID-Katastrophe in Indien sei nur ein Beispiel dafür, wie schnell die Pandemie im gesamten Entwicklungssektor zu einem Massensterben führen kann.

Gleichzeitig sei das transatlantische Finanzsystem bankrott, während durch die „quantitative Lockerung“ eine Hyperinflation wie in Deutschland 1923 drohe, aber diesmal im Weltmaßstab (s. u.). Der neueste Plan der Finanzoligarchie, der „Great Reset“, sei ein verzweifelter Versuch, eine neue „grüne Blase“ zu schaffen, mit einer Dekarbonisierung der Wirtschaft, die Deindustrialisierung und Zerschlagung der modernen Landwirtschaft bedeute.

Als Ergebnis all dessen seien wir jetzt an dem Punkt, den ihr verstorbener Mann Lyndon LaRouche schon Anfang der 70er Jahre voraussah, als er warnte, daß die monetaristische, neoliberale Politik in Verbindung mit den IWF-Konditionalitäten gegenüber den Entwicklungsländern zu neuen Pandemien, weltweitem Krieg und einem neuen Faschismus führen würde. Nun rächten sich diese Fehler.

Es sei aber noch nicht zu spät, die Lage herumzudrehen. Dazu bedürfe es einer massiven Mobilisierung aller Kräfte für den Aufbau einer globalen Gesundheitsinfrastruktur, zusammen mit Armutsbekämpfungsprogrammen, wie sie China so erfolgreich umsetzt, die Schaffung eines neuen Kreditsystems, das auf produktive Investitionen in die Realwirtschaft statt Spekulation ausgerichtet ist, sowie die endgültige Beendigung der Geopolitik zugunsten einer Kooperation für die gemeinsamen Ziele der Menschheit, wofür die Erforschung des Weltraums beispielhaft sei. (Weitere Berichte über die Konferenz finden Sie unten.)

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