Britischer Generalstabschef bereitet Krieg gegen Rußland vor

Der neue Generalstabschef der britischen Armee, General Sir Patrick Sanders, hielt am 28.6. seine erste öffentliche Rede, die der italienische General a.D. Fabio Mini als „Kriegserklärung an Rußland“ charakterisierte. Sanders‘ Konzepte sind nicht neu, bestätigen aber, daß sich die Strategie des Empire auch nach Boris Johnson nicht ändern wird.

In seiner Rede vor der Landkriegskonferenz des Royal United Services Institute verglich Sanders die Gegenwart mit 1937, als Brigadier Bernard Montgomery schrieb: „Wir müssen neue Methoden entwickeln und eine neue Technik erlernen…“, statt weiterzumachen wie bisher. Sanders sagte:

„Dies ist unser 1937-Moment. Wir befinden uns nicht im Krieg – aber wir müssen schnell handeln, damit wir nicht in einen hineingezogen werden, weil es uns nicht gelingt, die territoriale Expansion einzudämmen.“ Er wolle „die britische Armee mobilisieren…, um die russische Aggression abzuschrecken… Um erfolgreich zu sein, muß die britische Armee zusammen mit unseren NATO-Verbündeten und Partnern vor Ort oder in besonders hoher Bereitschaft sein – idealerweise eine Mischung aus beidem. Stolperdrähte sind nicht genug. Wenn es uns nicht gelingt, abzuschrecken, gibt es angesichts der Kosten eines möglichen Gegenangriffs und der damit verbundenen nuklearen Bedrohung keine guten Alternativen. Wir müssen daher von Anfang an Stärke mit Stärke begegnen und unmißverständlich bereit sein, für das NATO-Gebiet zu kämpfen.“

Sanders weiter: „Rußland abzuschrecken bedeutet, daß ein größerer Teil der Armee mehr Zeit einsatzbereit sein muß, und zwar bereit für einen Krieg mit hoher Intensität in Europa. Deshalb werden wir die Ausbildung für kombinierte Waffen und Städtekampf beschleunigen. Wir werden unsere Bestände wieder aufstocken und die Einsatzfähigkeit unserer Fahrzeugflotte überprüfen.“

Gen. Mini, ein ehemaliger KFOR-Kommandeur, verfaßte in der Tageszeitung Il Fatto am 1.7. eine ausführliche Analyse von Sanders‘ Rede unter dem Titel „Erst die Ukraine, dann Europa: die NATO ist bereit für den großen Krieg“. Obwohl Sanders behaupte, er wolle keinen Krieg beginnen, sondern nur für einen Verteidigungskrieg bereit sein, „machen seine Annahmen seine Hoffnung zunichte, daß der Krieg, auf den man sich vorbereiten sollte, nicht geführt wird“. Sanders sei der erste Militärchef einer großen NATO-Macht, der eine Kriegserklärung ausspricht. Sein Aufruf werde entweder zum „offenen Konflikt zwischen den USA und der NATO und Rußland“ oder zu einer neuen „hochgerüsteten Mauer zwischen Europa und Rußland“ führen.

Mini fragt: „Und was wird aus der Ukraine? In Sanders‘ Vision scheint ihre Bestimmung zu sein, als Stützpunkt für moderne NATO-Streitkräfte in Europa wieder aufgebaut zu werden, vollständig militarisiert, mit einer politischen Führung in Tarnkleidung und ständigen Videokonferenzen, mit infra-spezialisierten Einrichtungen für militärische Angriffe wie ein großes Nordkorea…. Großbritannien wird endlich in der Lage sein, seine gesamte Armee in Europa einzusetzen, wie früher die Britische Rheinarmee in Deutschland, die sich dann Britische Dnepr-Armee nennen kann. Polen und Deutschland können ihre Stützpunkte nach vorne und Frankreich seine zurück nach Deutschland verlegen.“

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