BRICS-Führer kündigen „historische“ Erweiterung durch sechs neue Mitglieder an

Auf einer Pressekonferenz in Johannesburg am Morgen des 24.8. verkündete der indische Premierminister Modi, flankiert von Cyril Ramaphosa, Xi Jinping, Lula da Silva und dem russischen Außenminister Sergej Lawrow, daß die fünf Mitgliedsländer einvernehmlich beschlossen haben, sechs neue Länder als BRICS-Mitglieder aufzunehmen: Argentinien, Ägypten, Saudi-Arabien, Äthiopien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Die Mitgliedschaft tritt am 1.1. 2024 in Kraft.

Modi sagte außerdem, die Gruppe habe sich auf „Leitprinzipien, Standards, Kriterien und Verfahren für die Erweiterung der BRICS“ geeinigt. Die Modernisierung und Erweiterung der BRICS solle als Modell für alle globalen Institutionen dienen, die in Zeiten des Wandels reformiert werden müssen. Indien habe die Erweiterung der BRICS immer befürwortet, sie werde der Gruppe Energie und Orientierung geben. Die anderen interessierten Länder werden wahrscheinlich eingeladen, an künftigen Gipfeln als „Partnerländer“ teilzunehmen.

Xi bezeichnete die Erweiterung als „historisch“, da sie die Entschlossenheit der Gruppe zeige, Einheit und Zusammenarbeit mit dem Globalen Süden allgemein zu verfolgen. Sie werde dem BRICS-Kooperationsmechanismus neuen Schwung verleihen und die Bewegung für Frieden und Entwicklung auf der Welt weiter stärken.

Lula erklärte: „Die wachsende Zahl der Länder, die an einem Beitritt interessiert sind, bestätigt die Bedeutung der BRIC-Staaten.“ Man habe eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um die Einführung einer Referenzwährung zu prüfen, die für Transaktionen zwischen den Mitgliedsländern verwendet werden kann. Dies „könnte unsere Zahlungsmöglichkeiten erweitern und unsere Anfälligkeit verringern“.

Offizielle Vertreter aller sechs neuen Mitgliedsländer begrüßten die Entscheidung, sie freuen sich darauf, die vielen neuen Möglichkeiten zu nutzen, die sich dadurch eröffnen. Mit der Erweiterung werden die BRICS 47% der Weltbevölkerung und 36% des weltweiten BIP in Kaufkraftparität repräsentieren. Darüber hinaus sind Saudi-Arabien, die VAE und der Iran – neben dem Gründungsmitglied Rußland – allesamt wichtige Ölproduzenten. Insgesamt verfügen die BRICS-11 über fast die Hälfte der weltweit bekannten Ölreserven.

Zwei der neuen Mitglieder, Argentinien und Ägypten, stehen unter starkem Druck des IWF, und der Iran ist eines der am meisten sanktionierten Länder der Welt, da der Westen seit Jahrzehnten versucht, ihn zu isolieren. Alle neuen Mitglieder verfügen auch über enorme Humanressourcen, die sie in den Kampf für eine „integrative und prosperierende Weltordnung“ einbringen können, wie der äthiopische Präsident Abiy betonte.

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