Bericht des Weltklimarats treibt Guterres in den Größenwahn

UN-Generalsekretär Antonio Guterres ging weit über die Befugnisse seiner Institution hinaus und versuchte, nach der Veröffentlichung des Berichts des Weltklimarats (IPCC) am 9.8. allen Mitgliedsstaaten Befehle zur Wirtschaftspolitik zu erteilen: „Das ist Alarmstufe Rot für die Menschheit. Dieser Bericht muß die Totenglocke für Kohle und fossile Brennstoffe läuten, bevor sie unseren Planeten zerstören.“ In seiner Wahnvorstellung muß die Menschheit dem Planeten geopfert werden, indem man ihr Heizung, Kühlung und Energie für Industrie verweigert.

Die Definition von „bevor“ scheinen in dem jüngsten Bericht nun 13 Jahre zu sein, bis dahin soll die Nutzung dieser Brennstoffe eingestellt werden, damit die Erwärmung bis 2040 nicht 1,5 Grad C übersteigt. Ohne massive Emissionssenkungen in den kommenden Jahrzehnten werde die Erwärmung in diesem Jahrhundert über 2° steigen.

Wie üblich schlägt der IPCC „Lösungen“ vor, die niemand überprüfen kann. Er fordert eine sofortige massive Emissionsreduzierung, betont aber, die Folgen werde man frühestens in 20-30 Jahren sehen!

Der IPCC-Bericht führt eine neue „Hockeyschläger-Kurve“ ein, mit Temperaturschwankungen von maximal 0,25° in den letzten 2000 Jahren – keine mittelalterliche Warmzeit, kein Maunder-Minimum mehr –, gefolgt von einer Erwärmung um 1,1° etwa im letzten Jahrhundert. Und diese Erwärmung soll allein die Folge menschlicher Aktivitäten sein, andere Faktoren spielen keine Rolle (https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/).

Der IPCC hat jedoch ein Problem: Der Fahrplan für das Netto-Null-Ziel wird von vielen Ländern blockiert, die ihre Entwicklung nicht aufgeben wollen, und sogar von fortgeschrittenen Ländern, die ihre Kohleproduktion nicht aufgeben wollen.

Tatsächlich kam der G20-Energiegipfel in Neapel zu keiner Einigung, weil Indien einen Gegenvorschlag vorlegte, der auf Pro-Kopf-Emissionen statt nationalen Emissionen basiert. Indien und andere Entwicklungsländer haben zwar einen hohen nationalen CO2-Ausstoß, aber ihr Pro-Kopf-Ausstoß von 1,6 t CO2 ist weniger als ein Drittel des Weltdurchschnitts und deutlich niedriger als in den USA (17,6), Kanada (15,7), Australien (14,9), Deutschland (10,4), Großbritannien (8,1) und Frankreich (6,6). Und nur 110 Länder, 58% der Mitgliedsländer der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC), haben bis zum 30.7. Pläne zur Emissionsreduzierung (NDCs) vorgelegt.

Aber nicht nur Kohleverbraucher wie China, Indien und Südafrika lehnen das Emissionsreduktionsziel ab: Australien, der größte Kohleproduzent der Welt, erwägt trotz einiger von Umweltaktivisten erstrittenen negativen Gerichtsentscheidungen die Eröffnung einer neuen Kohlemine.

Und „tugendhafte“ Länder wie Spanien, das die EU-Klimarichtlinien gewissenhaft befolgt, leiden nun unter den Folgen und bitten Brüssel um Hilfe. In Spanien sind die Energierechnungen der Haushalte wegen der CO2-Preiserhöhungen der EU im Juli um 35% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die Ironie ist, daß Spaniens Energiemix zu 50% aus „Erneuerbaren“ besteht. Den Spitzenbedarf können jedoch nur konventionelle Versorger decken, die CO2-Zertifikate kaufen müssen. Die Ministerin für den grünen Übergang, Teresa Ribera, bittet die EU in einem Brief, etwas gegen den Anstieg der Energiepreise zu unternehmen (https://www.ft.com/content/7cf9a7c1a1034923bb5bbad93d32ca39). Die spanische Regierung hat bisher nichts getan, außer vorzuschlagen, daß Hausfrauen die Wäsche um zwei Uhr nachts bügeln.

Für den Klimagipfel COP26 in Glasgow im November sieht es nicht gut aus. Aber erwarten Sie nicht, daß die Klimalobby klein beigibt. Sie haben eine Bunkermentalität, denn die Zukunft ihres globalen Finanzsystems hängt von der grünen Blase des „Great Reset“ ab.

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