Afrikanische Nationen bekräftigen ihre Rolle in der internationalen Diplomatie

Eine Gruppe von sechs afrikanischen Ländern, angeführt von Südafrika, bereitet die Entsendung einer Delegation nach Moskau und Kiew vor, um eine Verhandlungslösung für den Krieg zu finden. Es sind Ägypten, die Republik Kongo, Sambia, Senegal, Südafrika, Uganda sowie die Komoren als derzeitiger Vorsitzender der Afrikanischen Union.

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa erklärte am 16.5., er habe den Vorschlag bereits mit den Präsidenten Putin und Selenskyj erörtert, und beide seien bereit, die afrikanische Delegation zu empfangen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres und andere Länder unterstützten die afrikanische Initiative.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte am 18.5. auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ugandischen Außenminister Jeje Odongo zu der Initiative, Putin sei „immer bereit, mit allen unseren Partnern zu sprechen, die ernsthaft an einer stabilen Situation in der Welt interessiert sind“.

Präsident Ramaphosa wird von den USA, Großbritannien und der EU stark unter Druck gesetzt, den „russischen Krieg“ in der Ukraine zu verurteilen und die Beziehungen zu Rußland abzubrechen. Erst vor zwei Wochen hatte der US-Botschafter in Pretoria, Reuben Brigety, die Regierung beschuldigt, Waffen und Munition nach Rußland zu liefern, was diese bestreitet. Außenministerin Naledi Pandor zitierte Brigety zu sich, um gegen sein undiplomatisches und arrogantes Verhalten zu protestieren, anschließend hat sich der Botschafter für die Anschuldigung „voll und ganz entschuldigt“. Pandor betont oft und nachdrücklich, daß Südafrika sich weder von den Vereinigten Staaten noch von irgend jemand anderem einschüchtern lasse. (Anzumerken ist, daß die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock Brigetys Anschuldigungen schnell aufgriff, aber unseres Wissens nie zugegeben hat, daß sie falsch waren.)

Südafrika hat in diesem Jahr den Vorsitz der BRICS inne, was Washington und London sehr beunruhigt. Pandor hat bereits angekündigt, daß die fünf Länder der Gruppe beim nächsten Gipfeltreffen in Johannesburg über die mögliche Einführung einer gemeinsamen Währung für den Welthandel als Alternative zum Dollar diskutieren werden.

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