Russischer Ökonom Sergej Glasjew zum 100. Geburtstag von Lyndon LaRouche

Sergei Glasjew, ein führender russischer Wirtschaftswissenschaftler, der von 2012-19 Präsident Putins Berater für wirtschaftliche Entwicklung war und jetzt Kommissar in der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) ist, hat zum 100. Jahrestag von Lyndon LaRouches Geburt am 8.9.1922 eine eindrucksvolle Rede über dessen Leben und Werk gehalten. Das Video, das der Witwe Helga Zepp-LaRouche gewidmet ist, ist mit deutscher Simultanübersetzung auf der Seite des deutschen Schiller-Instituts zu sehen.

Glasjew beschreibt LaRouche als „brillanten Denker und, ich würde nicht zögern zu sagen, einen Propheten unserer Zeit“. LaRouche sei im eigenen Land verfolgt und verteufelt worden, aber: „In praktisch allen großen Ländern der Welt, die sich heute erfolgreich entwickeln – vor allem in Indien und China -, gibt es Anhänger von LaRouche. Sie wenden seine Gedanken und Ideen an, um ihre Wirtschaftswunder zu schaffen.“

Leider „hat LaRouche den Tag nicht mehr erlebt, an dem sich seine Warnungen vor dem Zusammenbruch des Weltfinanzsystems bewahrheiteten… Die Welt stürzt jetzt ins Chaos, und das genau nach dem Negativszenario, von dem Lyndon LaRouche in seinen Prognosen vor 30 oder 40 Jahren sprach. Damals schlug er vor, daß die Ausgabeländer der Weltreservewährung zusammen mit ihren Partnern und anderen Ländern in den Aufbau einer globalen Infrastruktur investieren sollten, anstatt Finanzblasen aufzupumpen.“ Weil das nicht geschah, seien die Finanzblasen jetzt zu groß, um sie in die reale Produktion zu überführen, so daß nur zwei Alternativen übrigblieben: eine Konkurssanierung in Kooperation mit anderen Ländern oder die Nichtanerkennung der Schulden.

LaRouche habe ein anderes Modell vorgeschlagen, „das auf den Prinzipien der physischen Ökonomie beruht, insbesondere das berühmte Projekt, das er und seine Frau Helga Zepp-LaRouche zur internationalen Diskussion gestellt haben: die sog. Eurasische Brücke. Das ist ein großartiges und interessantes Projekt, das jetzt, nach vielen Jahren, durch die chinesische Gürtel- und Straßen-Initiative, die wir mit der Eurasischen Wirtschaftsunion unterstützen, in die Tat umgesetzt wird.“

Glasjew spricht auch über LaRouches Denkweise: „Wir sollten Lyndon LaRouches schöpferisches Vermächtnis nicht vergessen, das den Zusammenhang zwischen den Ereignissen von heute und ihren Wurzeln vor vielen Jahrhunderten aufzeigt. Ich war immer beeindruckt von Lyndon LaRouches enormer Gelehrsamkeit. Er sah die parasitäre globale Oligarchie von ihren Ursprüngen her und zeichnete nach, wie diese oligarchischen Familien Parasiten waren… Wir sehen, wie die heutige US-Finanzoligarchie einen hybriden Weltkrieg entfesselt, bis hin zur Gefahr einer nuklearen Katastrophe, um ihre globale Hegemonie aufrechtzuerhalten.“

Glasjew ist jetzt zusammen mit führenden Ökonomen aus Rußland, China und anderen BRICS-Staaten damit beschäftigt, ein neues internationales Finanzsystem vorzubereiten, das die bankrotten Überreste des alten Bretton Woods ersetzen soll. „Dabei stützen wir uns auf sein Werk, auf seine Schriften, um Vorschläge für einen sehr schnellen Übergang zu einem neuen Paradigma der Weltwirtschaft zu erarbeiten. Wir nennen es ein integriertes Weltwirtschaftsmodell, in dem das Finanzkapital den Aufgaben der Wirtschaftsentwicklung untergeordnet wird und in dem die Prinzipien der physikalischen Ökonomie zur Geltung kommen. Wie wir sehen können, haben die Länder, die diesen Weg gehen, Erfolg.“

Glasjew schließt: „Möge sein Andenken ewig leben.“

Print Friendly, PDF & Email