Finden die Europäer den Mut zum Bruch mit der anglo-amerikanischen Kriegspolitik?

„Wenn die Welt noch etwas gebraucht hatte, das so nötig war wie ein Kropf, dann war es der Besuch von Nancy Pelosi in Taiwan“, so charakterisierte Helga Zepp-LaRouche den Besuch der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses in Taipeh am 2.8. Mit Pelosis aufgeblasenem Auftritt verletzten die USA faktisch ihr offizielles Bekenntnis zur Ein-China-Politik und signalisierten Unterstützung für die pro-separatistischen Kräfte in Taiwan, womit sie bewußt eine rote Linie Pekings überschritten und die Welt einem globalen Krieg näher brachten. Die Provokation wiegt um so schwerer, als Pelosi nicht nur Kongreßsprecherin ist, sondern im Ernstfall auch zweite Stellvertreterin des Präsidenten nach der Vizepräsidentin.

China begann erwartungsgemäß sofort großangelegte Militärmanöver rund um Taiwan und verhängte Wirtschaftssanktionen gegen die Insel, was deren Exporte, insbesondere von Halbleitern, stark beeinträchtigen kann. Gleichzeitig wurden etliche diplomatische und militärische Kontakte mit Washington abgebrochen, u.a. in den Bereichen Seesicherheit, illegale Einwanderung, Drogenhandel und Klimawandel.

Nach dem US-Vorbild planen britische und deutsche Parlamentsdelegationen, demnächst Taipeh zu besuchen, und u.a. die deutsche Außenministerin Baerbock unterstützt Washingtons Politik gegenüber China und Rußland. Die chinesische Botschaft in Berlin warnte deshalb, die Europäer sollten es sich zweimal überlegen, „die gefährlichen und provokativen Aktionen der USA“ zu unterstützen und damit „die Welt in einen Sumpf der Konfrontation zu ziehen“.

„Das ist noch milde ausgedrückt“, betont Zepp-LaRouche in ihrem Artikel vom 6.8. „Die Welt ist dabei, in ein nie dagewesenes Chaos zu stürzen, es drohen Massenarbeitslosigkeit, Verarmung großer Teile der Gesellschaft, hyperinflationäre Enteignung der Ersparnisse der Bevölkerung, soziale Konflikte von unvorstellbaren Ausmaßen, Welthunger und Armut, neue Flüchtlingskatastrophen und Krieg, der ein nuklearer Weltkrieg werden kann…“

Deshalb sei es höchste Zeit, „daß eine breite Diskussion in der Bevölkerung das sog. Establishment zwingt, ihre zahlreichen Fehlentscheidungen der vergangenen Jahrzehnte zu überdenken und einen Kurswechsel in Richtung Gemeinwohl einzuschlagen.“

Dazu diene der Vorschlag des Schiller-Instituts für eine neue globale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, der sich mit den Initiativen des chinesischen Präsidenten Xi deckt.

„Zusammen mit dem schon vor Jahren gemachten Vorschlag von Lyndon LaRouche, das hoffnungslos bankrotte transatlantische Finanzsystem durch ein Neues Bretton-Woods-System zu ersetzen, das als oberstes Ziel hat, die Armut auf diesem Planeten für alle Menschen zu überwinden, sind dies programmatische Vorschläge, die die Krise überwinden können und denen sich die Nationen in der Tradition der Blockfreien-Bewegung heute akut wieder zuwenden. Die BRICS, die SCO, die Eurasische Wirtschaftsunion, ASEAN, die OIC, die AU und andere Organisationen des Globalen Süden sind alle dabei, eine neue gerechte Weltwirtschaftsordnung anzustreben und zu verwirklichen.

Anstatt den Wadenbeißer für den Oberbully abzugeben und mit dem ohnehin aussichtslosen Versuch einer Eindämmung Rußlands, Chinas und der Staaten der Blockfreien Bewegung zur potentiell größten Katastrophe der Menschheit beizutragen, muß sich die deutsche und europäische Politik wieder an ihre besten Traditionen erinnern und auf unser Reservoir an wissenschaftlichem und technologischen Fortschritt zurückgreifen, um die gigantischen Probleme der Welt lösen zu helfen.“

Dazu müssen unabhängig denkende Bürger den Mut aufbringen, die verlogenen Narrative der Medien und Geheimdienste zu entlarven.

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