Energie: Die größte Bedrohung für Europa ist die EU

Die Politik der Europäischen Union in Bezug auf Rußlands Energielieferungen ist eine Kombination von Torheiten, wie sie schon Äsop und Phädrus beschreiben. Auf der einen Seite stehlen sie Rußlands Devisenreserven und machen Moskau Vorwürfe, weil es nicht in Euro zahlen will (Der Wolf zum Lamm: „Wie kannst du es wagen, mein Wasser zu trüben?“); auf der anderen Seite wiederholen sie immer wieder, daß ein russisches Gasembargo unmittelbar bevorsteht, obwohl die russischen Gaslieferungen nach Europa nie aufgehört haben (wie der Hirtenjunge, der solange „Hilfe, Hilfe, die Wölfe kommen!“ rief, bis ihm niemand mehr glaubte).

Beides dient einem häßlichen Zweck: die Bevölkerung darauf vorzubereiten, eine mörderische Energierationierung zu akzeptieren, die Teil des Plans der Wucherer für ihre „grüne Wende“ ist. Wenn sich Medienberichte bestätigen, enthält das von EU-Kommissionsvizepräsident Timmermans für den 18.5. angekündigte Papier „REPowerEU“ eine Reihe von Maßnahmen, die alle undurchführbar sind – bis auf eine: Energierationierung.

Denn das Ziel Nr. 1, die Verringerung der Abhängigkeit von russischem Gas um zwei Drittel bei gleichzeitiger Auffüllung der strategischen Reserven, ist ohne Rationierung nicht möglich, wie eine deutsche Studie kürzlich gezeigt hat (vgl. SAS 19/22); Ziel Nr. 2, der Ersatz von Pipelinegas durch LNG, ist ein langfristiges Unterfangen; und der Ausbau der „erneuerbaren Energien“ bedeutet eine größere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen als Reservekapazität. Tatsächlich wird in dem Kommissionspapier eine Energierationierung ausdrücklich empfohlen.

Die einzige Gefahr für Stabilität in Europa geht von der Kommission selbst aus. Die EU folgt dabei einem Drehbuch, das in dem Bericht der Rand Corporation für 2019 dargelegt ist. Die Rand Corporation, die eine lange Liste von EU-Institutionen zu ihren Kunden zählt, schlägt verschiedene Maßnahmen vor, um Rußland mit Sanktionen zu treffen, darunter der Ersatz von russischem Öl und Gas durch andere Quellen, u.a. aus den USA, sowie als erste der politisch-militärischen Maßnahmen die „Lieferung tödlicher Waffen in die Ukraine“.

Die Gefahr, daß Rußland die Energielieferungen nach Europa unterbricht, hat nie existiert. Was das durch die Ukraine fließende Gas betrifft, so sind weder Moskau noch Kiew daran interessiert, die Einnahmen daraus zu verlieren. Selbst nachdem der ukrainische Betreiber die Pumpstation in Sochranowka geschlossen hat, fließt Gas durch die weiter nördlich gelegene Station Sudscha, wenn auch aufgrund der milderen Temperaturen in Europa in etwas geringerer Menge.

Die Taktik der EU, ständig Wolf zu schreien, hat jedoch die Ölimporteure verängstigt, sie sanktionieren sich selbst. So wurde etwa die Hälfte der russischen Ölexporte nach Europa gestoppt, das sind 1,5 Mio. von 3 Mio. Barrel pro Tag. Den Rest liefern griechische Tanker, die die von den EU-Sanktionen betroffenen russischen Schiffe ersetzen, wie Le Figaro am 17.5. berichtete.

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