Zwischenstaatliche Beziehungen vom höchsten philosophischen Standpunkt aus definieren

Die dritte Sitzung der Konferenz des Schiller-Instituts am folgenden Tag war dem Dialog der Kulturen gewidmet. Helga Zepp-LaRouche befaßte sich in ihrer Rede mit dem schönen, inspirierenden Thema des kulturellen Dialogs zwischen dem besten der westlichen europäischen Kultur und der konfuzianischen Tradition in China.

Sie zog insbesondere die Parallele zwischen den Schriften von Friedrich Schiller, dem „Dichter der Freiheit”, der zu den führenden Denkern Europas zur Zeit der Amerikanischen Revolution gehörte, und der 2500 Jahre alten Philosophie der chinesischen Kultur des Konfuzius. Beide Philosophen vertraten die Idee, daß nur die ästhetische Erziehung und Entwicklung der Bürger eines Landes dauerhaften Frieden und Wohlstand sicherstellen kann.

Zepp-LaRouche zitierte ausführlich Konfuzius, dessen erkenntnisreiche Weltsicht im Westen wenig bekannt ist, ähnlich wie die platonisch-humanistische Denkströmung des Westens in Asien häufig ignoriert wird. Sie verglich seine Ansichten zur Musik und einer wohlgeordneten Gesellschaft mit Schillers Schriften zur Ästhetischen Erziehung, die dieser nach der gescheiterten Französischen Revolution veröffentlichte. Schiller befaßte sich darin ausführlich damit, warum eine republikanische Regierungsform die ästhetische Erziehung ihrer Bevölkerung zur obersten Priorität machen muß.

Zepp-LaRouche zeigte sich sehr optimistisch hinsichtlich der von Präsident Xi geförderten Renaissance konfuzianischer Philosophie und Ideen, die gegenwärtig in China stattfindet. Ein Ausdruck hiervon sei die Metapher von der Gürtel-und-Straßen-Initiative als einem Symphonieorchester, in dem jeder eine Stimme spielt und jeder vom ganzen profitiert.

Anschließend gab Dr. Dave Wang einen Überblick über seine faszinierenden Arbeiten zu Benjamin Franklins Studien und Verbreitung von Konfuzianismus und chinesischer Wissenschaft und Technik in den nordamerikanischen Kolonien und der jungen amerikanischen Republik. Michael Billington von EIR beschrieb die Methoden, mit denen die Briten im 19. und 20. Jahrhundert das chinesische Verständnis „westlichen Denkens“ systematisch in eine falsche Richtung lenkten.

Den krönenden Abschluß der zweitägigen Veranstaltung bildete am Abend des 14.4. ein herausragendes Konzert mit chinesischer und westlicher klassischer Musik und Spirituals, vorgetragen von chinesischen Musikern und Sängern und dem Chor des Schiller-Instituts aus New York.

Einen 35minütigen Videobericht (in englischer Sprache) über die Konferenz und die Videomitschnitte der einzelnen Konferenzbeiträge finden Sie auf der Internetseite des Schiller-Instituts unter http://newparadigm.schillerinstitute.com/