Zepp-LaRouche in Beijing: Die Neue Seidenstraße wird zur Weltseidenstraße

Wie wir letzte Woche berichteten, sprach die Gründerin und Vorsitzende des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, am 29.7. beim „Think 20 Summit“ (T20) in Beijing. 500 Vertreter von Denkfabriken, Politiker und Repräsentanten internationaler Organisationen aus 25 Ländern beteiligten sich an dem Forum, das Vorschläge für den G-20-Gipfel Anfang September in Hangzhou ausarbeitete. Veranstalter waren drei führende chinesische Institutionen: das Institut für Weltwirtschaft und -politik der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften (CASS), das Shanghaier Institut für Internationale Studien und das Chongyang-Institut für Finanzstudien der Renmin-Universität.

Zepp-LaRouche sprach in der ersten Sitzung der zweitägigen Konferenz. Sie sagte: „Da die G-20 die mächtigste Kombination von Industrie- und Schwellenländern auf dem Planeten darstellt, gibt es keine andere Körperschaft, die die existentiellen Herausforderungen, vor denen unsere Zivilisation steht, anpacken und Lösungen für sie umsetzen kann.“ Sie zählte die akuten Krisen auf, wie Terrorismus, Armut, Flüchtlingswellen, drohender Verlust von Ersparnissen durch Bail-in und Bail-out, Angst vor einem neuen Kalten Krieg und nuklearer Aufrüstung usw. „Kurz, ein wachsender Verlust des Vertrauens in das Establishment, mindestens im transatlantischen Sektor.“

Der G-20-Gipfel solle daher das Scheitern der monetaristischen Politik insbesondere seit 2008 aufdecken, sonst werde das verheerende Folgen für das Wohl von Milliarden Menschen haben. Lösungen seien zur Hand, aber dazu brauche man ein neues Paradigma, das die Grundlage für die kommenden hundert Jahre der Menschheit und darüber hinaus legen kann.

Zepp-LaRouche nannte drei Hauptpunkte:

  1. Die „Perspektive der Neuen Seidenstraße, die vor drei Jahren von der chinesischen Regierung auf den Tisch gebracht wurde und seither umgesetzt wird. Bisher beteiligen sich bereits mehr als 70 Länder an ihren verschiedenen Aspekten sowie Infrastruktur- und Entwicklungsprojekten. Was China als ,Win-Win’-Kooperation in solchen Projekten bezeichnet, ist nicht nur der einzig wirksame Weg zur Überwindung der geopolitischen Konfrontation – der Wurzel der beiden Weltkriege … und Gefahr eines dritten globalen Krieges, der angesichts der Existenz der thermonuklearen Waffen ein Vernichtungskrieg wäre. Diese Win-Win-Perspektive stimmt auch mit den Prinzipien des Westfälischen Friedens überein, demzufolge jede erfolgreiche Friedensordnung auf dem ,Interesse des anderen’ beruhen muß.“ Die G-20 könne dieses Konzept annehmen und als „Weltseidenstraße“ auf alle Teile der Welt ausweiten.
  2. „Um die Gründe für die Massenmigration aus Südwestasien und Afrika und das Umfeld für die Rekrutierung von Terroristen zu beseitigen, muß es eine umfassende Perspektive der industriellen Entwicklung für beide geben, die nicht nur die vom Krieg zerstörten Regionen wiederaufbaut, sondern auch einen integrierten Plan für Infrastruktur, Industrie, Landwirtschaft und Bildung auf den Tisch bringt, um diese Teile der Welt in Gebiete mit hoher Produktivität in Bezug auf Arbeitskraft und Kapazitäten zu verwandeln.“ Für die bestmögliche Produktivitätssteigerung in der Weltwirtschaft brauche man Durchbrüche im Verständnis qualitativ neuer physischer Prinzipien unseres Universums. „Beispiele hierfür sind Crash-Programme zur Entwicklung der Kernfusion … und die Erschließung neuer Wasservorkommen durch die friedliche Nutzung der Kernkraft zur Entsalzung großer Mengen von Meerwasser, die Ionisierung der Feuchtigkeit in der Atmosphäre und andere innovative Techniken.“ Besondere Bedeutung habe dabei die internationale Zusammenarbeit in der Raumfahrt.
  3. „Der ,Werkzeugkasten’ an Finanzinstrumenten, für den man sich nach der Krise von 2008 entschied, anstatt wirkliche Reformen umzusetzen, ist aufgebraucht… Die Tatsache, daß die Wiedereinführung von Franklin Roosevelts Glass-Steagall-Trennbankengesetz in die Wahlplattformen sowohl der Demokratischen Partei als auch der Republikanischen Partei in den USA aufgenommen wurde, und die Tatsache, daß es auch in mehreren europäischen Ländern eine wachsende Diskussion … darüber gibt, schafft sehr günstige Voraussetzungen für eine Einigung auf ein globales Glass-Steagall-Gesetz beim bevorstehenden G-20-Gipfel.“
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