Zentralbanken sind machtlos gegen die anrollende Hyperinflation

Wenn Warren Buffett warnt, daß eine lang anhaltende Inflationswelle bevorsteht, und der Chef der Federal Reserve sagt, daß Sie sich keine Sorgen machen müssen, weil dies nur vorübergehend sein wird, wem würden Sie glauben? Man kann weder Buffett noch Jerome Powell als kompetente Ökonomen bezeichnen, aber während Buffetts Fonds Berkshire Hathaway viele Unternehmen im Portfolio hat, die mit der Realwirtschaft zu tun haben, ist Powell damit beschäftigt, die Finanzblase zu retten, was der Wahrheit nicht gerade zuträglich ist.

Buffett antwortete auf eine Frage bei einer Aktionärsversamm lung am 1.5.: „Wir erhöhen die Preise. Die anderen erhöhen uns die Preise. Und es wird hingenommen.“ Mit anderen Worten, es ist nicht vorübergehend. „Wir bauen wirklich eine Menge Wohnungen“, fuhr er fort. „Die Kosten steigen und steigen und steigen. Die Stahlkosten, wissen Sie, steigen einfach jeden Tag. Und das ist noch nicht das Ende – die Löhne folgen. Ich meine, die [Autogewerkschaft] UAW schreibt einen Dreijahresvertrag, wir haben einen Dreijahresvertrag. Aber wenn Sie Stahl für General Motors oder sonstwo kaufen, zahlen Sie jeden Tag mehr.“

Zur Dauer des Inflationsdrucks sagte Buffett: „Es wird einfach nicht aufhören. Die Leute haben Geld in der Tasche, und sie zah len die höheren Preise… Es gibt ein ganzes Stück mehr Inflation, als die Leute noch vor etwa sechs Monaten erwartet hätten.“

Da die Finanzspekulation weiter zunimmt und die hohen Rohstoffpreise bereits auf die Produktions- und Verbraucherpreise umgelegt werden, kann niemand komplett abstreiten, daß eine Inflationswelle bevorsteht. Bank of America sprach kürzlich in einem Nachrichtenbrief sogar von der Gefahr einer „Hyperinflation“. Aber getreu dem Narrativ der Zentralbanken und um eine Änderung der Geldpolitik zu verhindern, bestehen die Mainstream-Medien und -Ökonomen darauf, daß es nur „vorübergehend“ sei.

Die Währungsbehörden sind in der Tat besorgt über einen Crash, hoffen aber immer noch, ihn zu verhindern, indem sie noch mehr Liquidität pumpen und das System mit einer „grünen“ 30 Bio.-$-Blase retten. Die Sorgen des Gouverneursrats der US- Notenbank über einen kommenden Finanzcrash, vor allem bei Aktien und Unternehmensanleihen, spiegeln sich in ihrem jährlichen Bericht zur Finanzstabilität wider, der am 6.5. erschien. Bei der Vorstellung des Berichts bezog sich die stellv. Fed-Vorsitzende, die Ökonomin Lael Brainard, auf die noch andauernden Folgen des Scheiterns des Hedgefonds Archegos, wobei rund 50 Mrd. $ an Aktienwerten an internationalen Börsen verschwanden und Großbanken Verluste zwischen 10 und 100 Mrd. $ erlitten. „Die Kombination von überzogenen Bewertungen mit einer sehr hohen Verschuldung der Unternehmen muß weiter beobachtet werden“, stellte sie fest, „wegen des Potentials, die Auswirkungen eines Ereignisses der Preisneubewertung zu verstärken.“

Der Bericht beschreibt das Scheitern von Archegos Capital Management und die damit verbundenen Verluste bei einer Reihe großer Banken. Er unterstreicht, daß Nicht-Bank-Institute wie Hedgefonds und andere fremdfinanzierte Investoren große Verluste im Finanzsystem verursachen können. Das ist das Äußerste, wie weit ein Banker gehen kann, um Alarm zu schlagen, ohne eine Panik auszulösen.

Print Friendly, PDF & Email