Xi: Das Ziel ist, die Armut auf der Welt zu beenden
In seiner Rede vor Wirtschaftsführern aus den G20-Ländern (B-20) am 3.9. stellte der chinesische Präsident Xi Jinping ein umfassendes Programm zur weltweiten Überwindung der Wirtschaftskrise vor. Er betonte, die Modernisierung eines Landes mit mehr als 1,3 Milliarden Menschen sei „eine Anstrengung, wie sie noch nie zuvor in der Menschheitsgeschichte unternommen wurde“, dennoch habe China durch Entwicklung „mehr als 700 Millionen Menschen aus der Armut befreit“.
Der Schlüssel zur Entwicklung wiederum liege in wissenschaftlicher und technischer Innovation. Als Antwort auf den Ausfall vieler Exportmärkte habe China entschieden, die „vier Is“ – Innovation, Stärkung (invigoration), Vernetzung (interconnectedness) und Inklusion – zum neuen Motor des Wirtschaftswachstums zu machen.
Der Präsident sprach offen aus, was man in Europa nur selten zu hören bekommt: „Das alte Modell ist nicht länger tragfähig. Wir brauchen jetzt eine innovationsgelenkte Strategie… Wir werden die Spitze in Wissenschaft und Technik bilden und Grundlagenforschung betreiben, um die wissenschaftlichen und technischen Probleme, die die Wirtschafts- und Industrieentwicklung aufhalten, zu lösen. Wir werden die Vermarktung von Forschung und Entwicklung beschleunigen und strategische aufstrebende Branchen fördern und die Industrien auf ein mittleres bis hohes Niveau der Wertkette anheben.“
International werde China eine „Win-Win-Strategie“ verfolgen und der internationalen Gemeinschaft mehr Güter liefern. „Der Wirtschaftsgürtel der Seidenstraße macht rasch Fortschritte und die Maritime Seidenstraße ist auf gutem Wege.“ Zu möglichen Befürchtungen kleinerer Staaten sagte er: „China schafft hier keine Einflußsphäre, sondern ein Mittel, die Entwicklung aller Länder zu unterstützen.“
Auf diese Weise „wird die gesamte arme Landbevölkerung, über 57 Millionen Menschen, aus der Armut befreit, und die Armut wird bis 2020 in allen armen Bezirken verringert werden“.
Xi beendete seine Rede mit einigen zeitgemäßen Bemerkungen über das politische Umfeld, er verwarf die „veraltete Mentalität des Kalten Krieges“ und der damit verbundenen Geopolitik. Er rief dazu auf, die Prinzipien der UN-Charta zu wahren und Multilateralismus und Dialog zu pflegen.