Schiller-Institut überreicht Afghanistan-Petition der UNESCO-Zentrale

Eine Delegation des Schiller-Instituts und des Ibn-Sina-Zentrums für Forschung und Entwicklung übergab am 22.2. am UNESCO-Hauptsitz in Paris eine Petition, in der die UN-Organisation aufgefordert wird, die Beziehungen zu Afghanistan wiederherzustellen, um bei der Rettung der zahlreichen Kulturdenkmäler des Landes zu helfen. In der Petition wird die UNESCO aufgefordert, die kulturelle Zusammenarbeit mit allen Ländern wieder aufzunehmen, wie z.B. mit Syrien, wo die Organisation selektiv Sanktionen und Verbote verhängt hat.

Die Vorsitzende des Schiller-Instituts (SI), Helga Zepp-LaRouche, und der Leiter des Pariser SI, Karel Vereycken, führten die Delegation an und gaben vor dem UNESCO-Sitz Erklärungen an die Medien ab. Die Initiative für die Petition stammt von einer Wiederaufbau-Konferenz im November 2023 in Kabul, an der eine SI-Delegation, darunter Vereycken, teilnahm (siehe SAS 46, 47/23). Der Aufruf hat inzwischen fast 600 Unterzeichner, darunter viele afghanische Expertinnen und Experten sowie Archäologen, Historiker, Künstler, Diplomaten und Persönlichkeiten aus fünf Kontinenten, darunter der ehemalige Leiter der CIA-Station in Kabul Graham Fuller und der preisgekrönte Filmemacher Oliver Stone. (Die Petition mit Unterschriften finden Sie hier.)

Die SI-Delegation übergab dem UNESCO-Hauptquartier auch eine Erklärung des afghanischen Ministeriums für Information und Kultur vom 31.1., in der die UNESCO und andere internationale Organisationen aufgefordert werden, „Afghanistan bei der Bewahrung seines materiellen und immateriellen Kulturerbes zu unterstützen, einschließlich desjenigen, das zu islamischen und nicht/vorislamischen Perioden seiner Geschichte gehört…“.

Zepp-LaRouche betonte vor den Medien in Paris, eine Fortsetzung der Sanktionen „würde bedeuten, das geopolitische Spiel fortzusetzen, das seit langem mit Afghanistan gespielt wird. Unser gemeinsames kulturelles Erbe muß über flüchtigen Streit erhaben sein, deshalb werden wir um unsere Identität als eine menschliche Gattung, als ein gemeinsames Erbe kämpfen.“

Die UNESCO äußerte sich zwar nicht öffentlich zu dem Thema, es gibt jedoch Anzeichen dafür, daß die Petition erörtert wird und die Organisation ihre Entscheidung möglicherweise überdenkt.

Print Friendly, PDF & Email