Rußland und Türkei weiten Handelsbeziehungen aus

Die Präsidenten Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan hatten gerade ihr drittes bilaterales Treffen innerhalb von weniger als drei Monaten, das ein neuer Beleg für das enger werdende strategische Verhältnis zwischen Rußland und der Türkei war. Auf Einladung des türkischen Präsidenten war Putin am 10.10. Ehrengast und Redner beim 23. Weltenergiekongreß in Istanbul.

Am Rande der Konferenz wurden intensive Gespräche über ein ganzes Spektrum von Themen geführt und Abkommen geschlossen. Eines davon betrifft die Gaspipeline Turkish Stream, durch die russisches Erdgas auf dem Grund des Schwarzen Meeres in die Türkei und von dort über Griechenland weiter nach Europa strömen soll. Die erste Bauphase soll 2018 beginnen.

Weitere Punkte waren Kernenergie und Kommunikationssatelliten im Weltraum. Es wurde ein Wirtschaftsabkommen zur Einrichtung eines gemeinsamen Fonds von 1 Mrd.$ unterzeichnet, der Investitionen in Tourismus, Energie, Landwirtschaft, Verkehr u.a. dienen soll.

Außenpolitisch wurde über Syrien gesprochen, „aus allen Blickwinkeln“, wie Erdogan es formulierte, und man muß abwarten, wie sich dies weiter entwickelt. Zudem verhandelten die Präsidenten über Rüstungskooperation, und Putin bot die Lieferung russischer Luftabwehrsysteme an. Dies wäre für einen NATO-Staat ein hochkontroverser Schritt – Erdogan hat Washington damit also ein starkes Signal gesandt.

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