QE-Gelddrucken zerstört die Kernfunktion des Bankwesens
Das Argument der Europäischen Zentralbank (EZB) für die negativen Zinsen klingt einfach: Damit würden die Banken gezwungen, das von der EZB erhaltene Geld ohne Kosten in die Wirtschaft zu investieren. Aber die Faktenlage nach einem Jahr „quantitativer Erleichterung“ (QE) zeigt, daß das falsch ist.
Trotzdem hat die EZB ihr QE-Programm von 60 auf 80 Mrd.€ monatlich erhöht und kauft seit 9.6. auch Unternehmensanleihen. Gerüchten zufolge sind darunter auch Anleihen nur eine Stufe über dem „Ramsch“-Rating. Die EZB hat außerdem deutlich gemacht, daß sie weiterhin Anleihen kaufen wird, auch wenn diese danach herabgestuft werden.
Die Negativzinsen zerstören den wichtigsten Teil des Bankwesens: Einlagen und Zahlungen. Einige Konsequenzen waren vorher bekannt: In den USA gab es schon früh Studien über die realen Grenzen negativer Zinsen. Das vielleicht erstaunliche Resultat war, daß die Grenze bei der Kapazität der Banken liegt, Geld in den Tresoren aufzubewahren. Mit anderen Worten, Banken würden das Geld im übertragenen Sinne „unter der Matratze“ aufbewahren – und ihre Kunden im buchstäblichen Sinne.
Die Experten berechneten die Grenze für die USA und verglichen dies mit Europa. Hier war die Grenze höher wegen der 500-Euro-Scheine – die jetzt nicht mehr gedruckt werden…