Putins neuer Schachzug: Truppenrückzug zugunsten der Syrien-Gespräche

Kurz vor der zweiten Genfer Verhandlungsrunde über eine Beendigung des Krieges in Syrien hat Rußlands Präsident Wladimir Putin am 14.3. die westlichen Beobachter schon wieder völlig überrascht, als er einen Teilabzug der russischen Streitkräfte aus Syrien bekanntgab. Und der Abzug begann schon am nächsten Tag.

Putin begründete dies damit, daß die erklärten Ziele der Militärmission weitgehend erreicht seien, da die Offensive der Islamisten zurückgeschlagen wurde, die Waffenruhe hält und die Friedensgespräche Fortschritte machen. Er machte jedoch auch deutlich, daß Rußland die syrische Armee weiter gegen die Terroristen von ISIS und Al-Nusra unterstützen wird und daß er die Truppen schnell wieder nach Syrien zurückschicken kann, falls es notwendig wird.

Lyndon LaRouche sagte dazu, Putin habe damit bewiesen, daß er ein strategischer Denker ist, der immer neue Flankenmanöver organisiert, um Fortschritte der Lage zu erzielen – ganz im Gegensatz zu all jenen, die im geopolitischen Denken gefangen sind.

Sehr wichtig für die zukünftige Stabilität ist auch, daß Moskau die Bildung neuer Gruppen führender Oppositioneller in Syrien gefördert hat, die bisher von den politischen Machtstrukturen ausgeschlossen sind – darunter die Hmeimin-Gruppe. Die Russen beteiligten sich auch intensiv an der Vermittlung örtlicher Waffenstillstände, gegen den Willen des „Hohen Verhandlungskomitees“, hinter dem Saudi-Arabien steht, und verschiedener von der Türkei unterstützter Gruppen.

Anders als viele europäische Medien behaupten, will Moskau zwar den Erhalt des syrischen Staates sichern, aber nicht die alten politischen Strukturen erhalten. Es macht Druck auf Präsident Baschar Assad, in grundlegende Reformen einzuwilligen.

Damit ist der Plan des Britischen Empires und seiner regionalen Verbündeten wie Saudi-Arabien und der Türkei, ständige Kriege und Chaos in Südwestasien zu schüren, durchkreuzt worden. Wie wir berichteten, sind Rußlands militärische und diplomatische Schritte eng mit US-Militärkreisen und US-Außenminister John Kerry abgestimmt.