Panel des Schiller-Instituts: Wie man die Pandemie dauerhaft überwinden kann

Im Mittelpunkt des zweiten Abschnitts der Konferenz des Schiller-Instituts am 8.5. stand die Notwendigkeit einer konzertierten, globalen Anstrengung, in allen Ländern weltweit ein modernes Gesundheitssystem zu schaffen, um gegenwärtige und zukünftige Pandemien zu besiegen (siehe SAS19/21 für einen Bericht über den ersten Konferenzteil). Es sprachen medizinisches Personal, Landwirte und junge Aktivisten aus den USA, Deutschland, Peru und Venezuela, die mit dem Komitee für die Coincidentia Oppositorum (KCO) des Schiller-Instituts (SI) zusammenarbeiten.

Helga Zepp-LaRouche eröffnete die Sitzung mit einem kurzen Überblick über die historischen Umstände, die Nikolaus von Kues veranlaßten, seine Denkmethode der coincidentia oppositorum, des „Zusammenfalls der Gegensätze“, zu entwickeln. Sie versetze den menschlichen Geist in die Lage, scheinbar unlösbare Konflikte auf einer höheren Ebene von Prinzipien zu lösen als auf der, auf der sie entstanden. Die Methode lasse sich hervorragend auf die Rivalitäten und Konflikte anwenden, mit denen wir heute konfrontiert sind, einschließlich der Gefahr eines thermonuklearen Weltkriegs. Für die Lösungen brauche man einen klaren Bruch mit der Geopolitik, der imperialen Methode „Teile und herrsche“, bei der eine Nation gegen eine andere ausgespielt und dann alle wie auf einem Schachbrett manipuliert werden.

Die nächste Rednerin war Dr. Joycelyn Elders, ehemalige oberste Gesundheitsbeamtin (Surgeon General) der USA und Mitbegründerin des KCO, die einige Statistiken des Problems durchging: Über 2 Milliarden Menschen auf der Welt haben keinen Zugang zu frischem Wasser, über 2,5 Mrd. leiden unter Ernährungsunsicherheit und 270 Mio. Menschen droht laut dem Welternährungsprogramm das Verhungern, und etwa 1,2 Mrd. Menschen haben keine Stromversorgung. Aber ohne Grundlagen wie sauberes Wasser, ausreichend Nahrung und billigen Strom könne man kein gesundes Leben und keine angemessene Gesundheitsversorgung gewährleisten. Schuld an der aktuellen Pandemie, so Dr. Elders polemisch, sei kein Versagen der Medizin, sondern eine gescheiterte Wirtschaftspolitik, „die selbstmörderische Ökonomie der Gleichgültigkeit“.
Weiter sprachen Dr. Khadijah Lang, Präsidentin des afroamerikanischen Medizinverbands Golden State Medical Association in Kalifornien, und Dr. Walter Faggett, ehemaliger oberster Gesundheitsbeamter in der Hauptstadt Washington, der zwei laufende Pilotprojekte vorstellte, die vom KCO unterstützt werden. Marcia Baker von EIR gab einen allgemeinen Überblick über Erfolge und Herausforderungen des Agrarsektors sowie der Produktion und Verteilung von Lebensmitteln. Dieses Thema wurde auch in Videoclips von zwei deutschen Landwirten, Alf Schmidt und Rainer Seidl, aufgegriffen. Sie warnten, die größte Gefahr in Europa bestehe derzeit darin, daß durch den „Green Deal“ Ackerland aus der Produktion genommen wird und der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln um bis zu 25 % reduziert wird.

Aus Südamerika schockierte Luis Vasquez vom SI in Peru viele mit seiner Beschreibung des verheerenden Mangels an medizinischen Ressourcen in seinem Land im Kampf gegen das Coronavirus. Antonio Sanchez von der Internationalen LaRouche-Jugendbewegung, ein Venezolaner, der jetzt in Chile lebt, beschrieb die akuten wirtschaftlichen Probleme in beiden Ländern, die durch die Pandemie massiv verschärft werden. Alle Videos können angesehen werden unter: https://schillerinstitute.com/de/blog/2021/05/08/.

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