Obama verteidigt in Deutschland seine Mordstrategie: „I Have a Drone“

Man muß sich die Ironie auf der Zunge zergehen lassen: Während US-Präsident Donald Trump Papst Franziskus ein Buch mit Texten von Martin Luther King schenkte, darunter die historische Rede „I Have a Dream“ aus dem Jahr 1963, war dessen Vorgänger Ehrengast auf dem Evangelischen Kirchentag in Berlin und verteidigte dort offen seine Drohnenmorde. Nach einer ziemlich langweiligen Podiumsdiskussion mit Bundeskanzlerin Angela Merkel am 24.5. vor 80.000 Zuhörern am Brandenburger Tor wurde Obama von einem Studenten gefragt, wie er als Friedensnobelpreisträger seine Drohneneinsätze rechtfertige, die Hunderte zivile Opfer gefordert hätten.

Seine Antwort: „Wie schützt man sein Land vor Dingen, wie wir sie in Manchester oder Berlin oder Paris und Nizza gesehen haben? (…) Manchmal hatten meine Entscheidungen den Tod von Zivilisten zur Folge, weil es Fehler gab. Aber Drohnen an sich sind nicht das Problem, das Problem ist der Krieg.”

In Wirklichkeit ist das Problem, daß er als Präsident immer wieder den Krieg befahl. Und er und seine Obama-Stiftung sind heute ein wesentlicher Bestandteil der internationalen Kampagne für den Sturz von Donald Trump, gerade weil Trump Obamas „Regimewechsel-Kriegen“ abschwört. Die Entscheidung der Führung der evangelischen Kirche, den Kriegspolitiker Obama nach Berlin einzuladen, wurde als Affront gegen die Kriegsgegner in der Kirche scharf kritisiert.

Offenbar hat Obamas Stiftung sogar die Bedingungen für das Treffen am Brandenburger Tor diktiert, eingeschlossen die Anwesenheit von Merkel, die diese Gelegenheit als Wahlkampfhilfe nutzte und sich als Verteidigerin des alten Paradigmas aufspielt.

Noch etwas zu den Drohnen: Die US-Drohnenangriffe in aller Welt laufen über ein spezielles US-Zentrum auf dem Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland. Obwohl besorgte Gruppen und Parlamentarier Merkel oft darauf angesprochen haben, weigert sie sich strikt, etwas gegen Obamas Drohnenkrieg zu unternehmen.

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