New York Times deckt Hillary Clintons Verantwortung im Libyen-Debakel auf

Während die USA und europäische Regierungen wieder militärisch in Libyen aktiv werden, veröffentlichte die New York Times, am 27.2. ein niederschmetterndes Dossier über Libyens „Abstieg ins Chaos“ seit der zuerst von Frankreich und Großbritannien ausgehenden „übereilten Entscheidung für Krieg“.

Die Autoren, Jo Becker und Scott Shane, beschreiben in dem ausführlichen Artikel Hillary Clintons zentrale Rolle bei der Entscheidung, den libyschen Staatschef zu stürzen und zu ermorden, und danach das Land und große Teile Nordafrikas dem Chaos zu überlassen. Für die Dokumentation wurden über 50 derzeitige und ehemalige Mitarbeiter der Obama-Administration interviewt.

Die New York Times hatte noch im Januar Clintons Kandidatur offiziell unterstützt, doch offenbar hat man dort inzwischen Zweifel.

In einem Abschnitt über das Scheitern der Vorkriegsdiplomatie wird beschrieben, daß Konteradmiral a.D. Charles Kubic kurz nach Beginn der Bombenangriffe ein Kommuniqué eines Gaddafi-Vertrauten erhielt. Es war ein Vorschlag einer 72stündigen Feuerpause, in der Gaddafi seinen Rückzug von den Regierungsgeschäften und ein Ende der Kämpfe um Bengasi verhandeln wollte. Gaddafi hatte sogar bereits im Vorfeld versucht, über General Wesley Clark und sogar über Tony Blair mit der Obama-Administration und Clinton direkt Verbindung aufzunehmen, um den Krieg zu verhindern.

Aber all diese Bemühungen wurden zurückgewiesen, Gaddafi ermordet, Libyen ins Chaos gestürzt und der Schwarzmarkt mit einer Flut von Waffen in einer Größenordnung überschwemmt, die man seit Vietnam nicht gesehen hatte.

Als Vorwand für den Krieg hieß es, eine „humanitäre Intervention“ müsse ein Blutbad in Bengasi verhindern, doch das wahre Ziel war von Anfang an ein blutiger Regimewechsel und die Ermordung eines Staatschefs, der sein Arsenal an Massenvernichtungswaffen bereits abgeschafft hatte und der ein wichtiger Verbündeter des Westens im Kampf gegen Al-Kaida und andere Dschihadisten-Gruppen war. Diese beherrschen jetzt große Teile des Landes.

Lyndon LaRouche erklärte zu dem Times-Bericht, nachdem Clinton einwilligte, das Außenministerium zu leiten, habe sie vor Obama kapituliert, der von Anfang an ein „Killer-Präsident“ gewesen sei.

Da Clinton Präsidentin werden könnte und sie vehement eine Flugverbotszone und einen Regierungssturz in Syrien fordert, sollte man in dem Dossier eine dringende Warnung sehen, daß die Kriegsfraktion gestoppt werden muß.

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