Münchner Sicherheitskonferenz: Spektakel der Irrelevanz

Das Leitmotiv der Münchner Sicherheitskonferenz vom 17.-19.2. war von europäischer Seite schon in einem neuen Bericht zusammengefaßt, den der Vorsitzende Wolfgang Ischinger einige Tage zuvor veröffentlichte: Post-Truth, Post-West, Post-Order? – auf Deutsch in etwa: „Was kommt nach der Wahrheit, dem Westen und der Ordnung?“ Darin wird die Sorge geäußert, daß ein „nachwestliches Zeitalter“ anbricht und „nichtwestliche Akteure“ die Weltpolitik prägen werden. Und es herrscht große Angst vor „Populismus“, allerdings wird zugegeben, daß dieser Teil einer „kulturellen Gegenreaktion“ gegen die Globalisierung und die gescheiterte Politik des Establishments im Westen ist.

Tatsächlich verändert sich die Welt sehr rasch, aber die Dinosaurier beiderseits des Atlantiks glauben immer noch, sie könnten sich an ihre Machtstrukturen und Privilegien klammern. Dazu gehört das NATO-Bündnis, das tatsächlich schon seit Jahrzehnten „obsolet“ ist, weil es auf Geopolitik und der Vorstellung einer unipolaren Welt basiert.

All dies gehört zum „alten Paradigma“, das jetzt hinweggefegt wird von der Dynamik der „Win-Win-Zusammenarbeit“ zwischen Nationen, wie bei Chinas Neuer Seidenstraße, woraus sich eher früher als später die vom Schiller-Institut vorgeschlagene „Weltlandbrücke“ entwickeln wird.

Dies ist keine Wahl zwischen „gefährlichem Populismus“ und „aussterbenden Dinosauriern“, sondern die wahre Alternative ist das neue Paradigma, mit wirtschaftlicher Entwicklung, einer kulturellen Renaissance und Verwirklichung der gemeinsamen Ziele der Menschheit. Und es wird weiter wachsen – mit oder ohne Beteiligung der USA und Westeuropas.

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