Lyndon LaRouches Vorschlag zur Überwindung der Atomkriegsgefahr

Am 23.3., einen Tag vor Präsident Bidens Abreise zum Kriegsrat mit den NATO- und EU-Regierungen, teilte sein nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan der Presse mit, die USA hätten zwar „unsere Nuklearstrategie bisher nicht geändert“, aber Biden werde „mit den Verbündeten und Partnern über diese mögliche Eventualität beraten“.

Welch eine Ironie, daß Jake Sullivan die Ankündigung, daß ein Atomkrieg nicht mehr undenkbar sei, genau an dem Tag machte, an dem 39 Jahre zuvor (23.3.1983) US-Präsident Ronald Reagan die Welt mit seiner Ankündigung erschüttert hatte, neue Technologien zur Raketenabwehr zu entwickeln – die Strategische Verteidigungsinitiative (SDI). Das war in einer Zeit extremer Spannungen, als die USA und die Sowjetunion in Europa Atomwaffen in unmittelbarer Nähe zueinander stationierten.

Der Schock war noch größer, als Reagans Verteidigungsminister Caspar Weinberger Moskau das Angebot unterbreitete, daß die USA und die UdSSR diese neue Technologie gemeinsam entwickeln und einsetzen sollten, damit keine Seite einen Vorteil erlangt – man könnte von einer „Win-Win-Lösung“ für die Atomkriegsgefahr sprechen.

Weniger bekannt ist, daß Lyndon LaRouche dieses Konzept bereits Jahre zuvor entwickelt und erstmals im Juli 1977 in einer weitverbreiteten Broschüre veröffentlicht hatte. Seine politische Bewegung organisierte Unterstützung von Wissenschaftlern und Geheimdienstmitarbeitern in der Reagan-Administration, die LaRouche schließlich im Dezember 1981 baten, mit sowjetischen Offiziellen „Hinterzimmergespräche“ über die Idee zu führen.

Das Konzept sah die Entwicklung von Abwehrsystemen vor, die auf „neuen physikalischen Prinzipien“ beruhen und Atomraketen zerstören können, bevor sie ihr Ziel erreichen, und sie damit obsolet machen. Die Entwicklung solcher Systeme würde umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsprogramme erfordern, u.a. in den Bereichen Fusionsenergie, Raumfahrt, Laser- und Teilchenstrahltechnologie. Ähnlich wie bei den Spillover-Effekten der frühen NASA-Programme würde dies zu einem enormen wissenschaftsgetriebenen Wachstum der Realwirtschaft aller beteiligten Länder führen, die Sowjetunion eingeschlossen.

Letztlich lehnte die sowjetische Führung Reagans Angebot ab, und der wirtschaftliche Zusammenbruch der UdSSR beschleunigte sich. Auf US-Seite sabotierte die wissenschaftsfeindliche Nullwachstumslobby die SDI, während das FBI und andere Kräfte des Britischen Empire eine bösartige Kampagne zur Diskreditierung LaRouches in Gang setzten.

Dennoch bleibt die wissenschaftliche, strategische und wirtschaftliche Methode, die LaRouche damals entworfen und später verfeinert hat, auch heute noch relevant und praktikabel und muß in der gegenwärtigen Krise angewendet werden. Dieser Ansatz steht im Mittelpunkt der Kampagne des Schiller-Instituts für eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur und der Konferenz am 9.4. (s.o.).

Print Friendly, PDF & Email