LaRouche zum Putschversuch in der Türkei: den Tschetschenien-Aspekt untersuchen

Lyndon LaRouche sagte zu dem Putschversuch in der Türkei, man müsse die tschetschenischen Aspekte betrachten, wo man die entscheidende Verbindung nach London finden werde. Er verwies in diesem Zusammenhang auf seine frühere indirekte Zusammenarbeit mit Wladimir Putin im Kampf gegen die tschetschenischen Terroristen. LaRouche erklärte auch, die Vorstellung, daß der türkische Präsident den Putsch selbst inszeniert habe, als Vorwand für Säuberungsaktionen gegen seine Gegner, sei absurd. Der entscheidende strategische Streitpunkt ist hier, daß die Türkei inzwischen gewillt ist, mit Putins Rußland zusammenarbeiten, um den Krieg in Syrien zu beenden.

Erdogan hatte sich am 27.6. in einem Brief an Putin für den Abschuß eines russischen Kampfflugzeugs, das angeblich den türkischen Luftraum verletzte, entschuldigt. Es wurde auch angekündigt, daß die beiden Präsidenten sich in der nahen Zukunft treffen wollen.

Am 28.6., keine 24 Stunden später, wurde der Atatürk-Flughafen in Istanbul Ziel eines dreifachen Selbstmordattentats, bei dem mehr als 40 Personen getötet und mehr als 200 verletzt wurden. Die Attentäter waren Tschetschenen, die dem Islamischen Staat (ISIS) angehörten, der von Stützpunkten in der Türkei aus in Syrien operiert. Dies war das erste Mal, daß eine tschetschenische Zelle von ISIS-Terroristen einen Selbstmordanschlag in der Türkei verübte. Angesichts des Zeitpunkts richtete sich dieser Anschlag offenbar gegen die Absicht der türkischen Regierung, die Beziehungen zu Rußland zu normalisieren.

Dennoch ging die Annäherung weiter. Der Söldner der türkischen „Grauen Wölfe“, der einen der Piloten des abgeschossenen russischen Flugzeugs in Syrien erschossen hatte, wurde verhaftet. Nach dem Putschversuch wurden auch die Piloten der Kampfflugzeuge, die das russische Flugzeug abgeschossen hatten, verhaftet, weil sie an dem Putsch beteiligt gewesen sein sollen.

Schon seit den 90er Jahren, während der Tschetschenien-Kriege gegen Rußland, diente London als wichtiges Rekrutierungsfeld und Ausbildungszentrale für tschetschenische Kämpfer, wie EIR damals dokumentierte. Gleichzeitig dienten türkische Organisationen mit Verbindungen zu Geheimdienstkreisen als Subunternehmer Londons bei der Unterstützung dieser Terroristen, die aus Stützpunkten in Saudi-Arabien und der Türkei ausgerüstet wurden. Heute leben 1500 tschetschenische Flüchtlinge in der Türkei – die meisten von ihnen in einem Flüchtlingslager in der Nähe von Istanbul –, unter denen zahlreiche Kämpfer für den Islamischen Staat in Syrien rekrutiert wurden. Dort kämpft eine russischsprachige tschetschenische Brigade, die von türkischen Geheimdiensten unterstützt wird.

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