Kra-Kanal: Ehrgeiziges Projekt wieder auf der Tagesordnung

Der Kra-Kanal, die Verbindung zwischen dem Südchinesischen Meer und dem Indischen Ozean durch die Landenge von Kra in Thailand, könnte schon bald das wichtigste Infrastrukturprojekt in ganz Südostasien sein. Über die Idee wird seit Jahrzehnten diskutiert, aber Chinas „Maritime Seidenstraße“ verleiht ihr neuen Auftrieb, und seit etwa einem Jahr laufen Gespräche zwischen privaten chinesischen Investoren und interessierten Parteien in Thailand. Die Chinesen nennen es schon den „Goldenen Wasserweg“.

Mit dem Kanal wären Schiffe nicht mehr auf die überlastete Malakka-Straße angewiesen, die Strecke würde um etwa 1000 km und die Fahrzeit um 72 Stunden verkürzt. Der Kanal soll 102 km lang, 400 m breit und 25 m tief sein und könnte größte Containerschiffe bewältigen.

Am 31.5. hat Thailands Nationale Versammlung zur Steuerung der Reformen (NRSA), ein im vergangenen Jahr einberufenes 200köpfiges Beratungsgremium des Ministerpräsidenten, einen Plan für den Kanal und die Verbindung von vier Kanälen in Südthailand vorgeschlagen. Die Thailändisch-Chinesische Kultur- und Wirtschaftsvereinigung, deren Co-Vorsitzender der thailändische EIR-Vertreter Pakdee Tanapura ist, bereitet seit mehr als einem Jahr den Start des Kanalprojekts vor.

Lyndon LaRouche sagte dazu: „Der Bau des Kra-Kanals hat wesentliche Bedeutung für alle Meere und alle Nationen in der Region, weil er Indien und Südasien mit China und den übrigen ostasiatischen Nationen verbindet. Täte man dies, dann wäre das eine der größten Leistungen der modernen Geschichte.“

Schon 1983 und 1984 veranstalteten die thailändische Regierung und EIR Konferenzen über das Kanalprojekt, an der führende Vertreter aus Thailands Politik und Wirtschaft, vom Mitsubishi Global Infrastructure Fund sowie aus Wirtschaft und Forschung aus Japan und den USA teilnahmen. Der Kanal ist auch ein wesentliches Element in der EIR-Landbrückenstudie.

Auch der mögliche Kurswechsel der japanischen Politik zu mehr Wirtschaftskooperation mit China könnte das Interesse an dem Großprojekt wieder neu anfeuern.

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