Konferenz zu Ehren des deutsch-amerikanischen Raumfahrtpioniers Krafft Ehricke in München

Der 100. Geburtstag von Dr. Krafft Ehricke wurde mit einer Konferenz des Fusions-Energie-Forums (FEF) und des Schiller-Instituts am 25.3. begangen, deren Teilnehmer über seine wunderbare „Vision für die Zukunft der Menschheit“ im Zusammenhang mit der heutigen Politik der Neuen Seidenstraße sprachen.

Werner Zuse vom FEF eröffnete die Konferenz und begrüßte besonders Lyndon LaRouche als Gründungsmitglied des internationalen FEF. Dann hörten die 130 Teilnehmer die EIR-Wissenschaftsredakteurin Marsha Freeman, Autorin einer Biographie Ehrickes. Sie beschrieb dessen Konzept vom „extraterrestrischen Imperativ“, mit einer Vision für eine menschliche Zivilisation, die sich im Zuge der Erforschung und Kolonisierung des Alls endlich von Krieg und Armut befreit und die unbegrenzte Kreativität des Menschen nutzt.

Krafft Ehricke entwarf u.a. Pläne für eine permanente Siedlung auf dem Mond, „Selenopolis“, mit Kernfusionsenergie und einem Magnetbahnnetz, sowie für eine Raumstation von der Größe einer Stadt, „Astropolis“ – wahrhaft visionäre Ideen. Sein Beitrag zur Entwicklung der Raumfahrttechnik und zu den Entwürfen von Weltraummissionen sei unbestritten, deshalb müsse man sein Werk dringend für die jüngere Generation wieder aufgreifen, betonte Freeman.

Die zweite Rednerin war Jacqueline Myrrhe, eine renommierte freie Journalistin in Deutschland, die das Journal Go Taikonauts! herausgibt. Sie lieferte einen mitreißenden Überblick über Chinas Raumfahrtprogramm.

Die Rede der Präsidentin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, eröffnete die Nachmittagssitzung. Sie hatte Krafft Ehricke Anfang der 80er Jahre kennengelernt und mit ihm bis zu seinem Tod 1984 zusammengearbeitet; er war in dieser Zeit auch Mitglied im Vorstand des Schiller-Instituts geworden. Ehricke sei fest davon überzeugt gewesen, daß die Menschheit sich als notwendigen nächsten Schritt in der Evolution von einer auf die Erde beschränkten Gattung zu einer Gattung im All weiterentwickeln muß.

Es folgte der frühere Schweizer Astronaut Prof. Claude Nicollier, der über seine Erfahrungen im All berichtete, u.a. vier Missionen im Space Shuttle, davon zwei Wartungsflüge zum Weltraumteleskop Hubble. Nicollier, heute Präsident des Swiss Space Center in Lausanne, stimmte ausdrücklich Ehrickes Sicht zu, daß der Weltraum die nächste notwendige Stufe der menschlichen Evolution sei. Leider sei die bemannte Erforschung des Mondes beendet worden, aber die Raumstation ISS und das Hubble-Teleskop zur Erforschung des fernen Weltraums seien wichtige Schritte auf dem Weg ins All, und er sei sicher, daß bemannte Missionen folgen werden.

Der US-Astronaut Thomas Stafford, ein Veteran der Gemini-Missionen, begrüßte in einer Grußbotschaft an die Konferenz die Erneuerung von Ehrickes Werk.

Prof. Carl-Otto Weiss, ehemaliger Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, sprach über menschliche Kreativität als die einzige Ressource der Menschheit, die eine Zukunft sichern kann und wird. Die Angriffe der grünen Bewegung auf die Wissenschaft, insbesondere der Klimaschwindel, hätten viel Optimismus in der Bevölkerung zerstört. Aber die Erfindungsgabe, die der Mensch im Laufe seiner Evolution bewies, sollte das Vertrauen schaffen, daß wir mit Wissenschaft, Kreativität und Entwicklung alle Probleme lösen können und werden.

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