Kiew gibt zu, daß es russisches Gebiet angreift, weil es den Krieg verliert

Als die NATO-Unterstützer der Ukraine schließlich akzeptierten, daß Rußland an der Front nicht zu besiegen ist, verlagerten sie ihre Operationen zunehmend auf eine asymmetrische Kriegsführung gegen Ziele im Inneren Rußlands. Dies hat der Vizechef des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR, Generalmajor Vadym Skybytskyi, nun offen zugegeben. Gegenüber dem Guardian-Reporter Luke Harding erklärte er, angesichts der militärischen Überlegenheit Rußlands und des Mangels an Artilleriemunition und Kampfjets sei ein Sieg auf dem Schlachtfeld derzeit unmöglich. Daher habe Kiew keine andere Wahl, als Ziele weit hinter den feindlichen Linien in Rußland anzugreifen, wie militärische Infrastruktur, Kommando- und Kontrollzentren und Waffen- und Munitionsfabriken.

Ein Ziel, worauf das ukrainische Regime es immer noch besonders abgesehen hat, ist die Kertsch-Brücke, die weitab von der Kampfzone Rußland mit der Krim verbindet. HUR-Beamte sagten Harding, man plane gerade einen dritten Versuch, die Brücke zu sprengen, nachdem die ersten beiden gescheitert sind. „Wir werden es in der ersten Jahreshälfte 2024 tun“, sagte ihm ein Beamter, HUR-Chef Kyrylo Budanow habe bereits „die meisten Mittel, um dieses Ziel zu erreichen“. Präsident Selenskyj habe dazu einen Plan genehmigt, um die russische Marinepräsenz im Schwarzen Meer zu „minimieren“.

Es sei daran erinnert, daß erst vor wenigen Wochen eine Diskussion unter hochrangigen deutschen Offizieren über die Möglichkeit einer Zerstörung der Brücke mit Taurus-Marschflugkörpern an die Medien gelangte und einen großen Skandal auslöste (vgl. SAS 10/24).

Die ukrainischen Streitkräfte griffen vergangene Woche russische Öl- und Treibstoffanlagen nicht nur nahe der Grenze zum Donbaß an, sondern auch etwa 1200 km tief innerhalb der russischen Grenzen, in Tatarstan im Wolgagebiet. Einer offiziellen Presseerklärung zufolge waren die Drohnen „mit NATO-Ausrüstung ausgestattet“.

Der Strategiewechsel angesichts der unausweichlichen Niederlage ist zweifellos auch einer der Gründe für die Umwälzungen in der Regierung in den letzten Wochen, darunter die Entlassung von vier hochrangigen Beratern und zwei Repräsentanten des Präsidenten vor zwei Wochen. Wenige Tage zuvor war der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats, Oleksij Danilow, gefeuert worden.

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