Kerry lobt Rußlands Beitrag in Syrien und Südwestasien

Nach den intensiven Gesprächen mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow und mit Präsident Putin hat US-Außenminister John Kerry in einem Ostern gesendeten Interview in der Sendung Face the Nation in CBS ausdrücklich betont, daß die USA und Rußland in allen wichtigen Fragen einen Dialog führen müssen. Besonderen Wert legte der oberste amerikanische Diplomat darauf, daß es „ganz im strategischen Interesse der Vereinigten Staaten von Amerika ist“, wenn Rußland zur Beendigung des Krieges in Syrien beiträgt, so wie es das jetzt tut.

Wie wir berichteten, ist Kerry in diesen außenpolitischen Fragen eine ziemlich einsame Stimme in der Regierung Obama, sogar in seinem eigenen Ministerium. Aber mit Unterstützung anderer diplomatischer und Militärkanäle ist er bemüht, trotz politischer Differenzen Konflikte zu vermeiden.

In dem CBS-Interview wurde er nach den Kritikern gefragt, die behaupteten, die US-Außenpolitik lasse es zu, daß Putin in Syrien gewinne und so in Südwestasien Fuß fasse. Er antwortete unverblümt: „Ich finde das lächerlich. Rußland hat dort längst Fuß gefaßt. Rußland hat die Luftabwehr Syriens schon vor Jahren aufgebaut… Ich sehe keinerlei Bedrohung darin, daß Rußland etwas mehr Grundlage in einem Syrien hat, wo wir keinen Militärstützpunkt haben wollen, wo wir keine langfristige Präsenz irgendeiner Art anstreben.“

Er hoffe, Rußland könne zum Friedensprozeß beitragen, um den Krieg in Syrien tatsächlich zu beenden. „Rußland hat geholfen, das Atomabkommen mit dem Iran zustande zu bringen. Rußland hat geholfen, die chemischen Waffen aus Syrien herauszukriegen. Rußland hilft jetzt bei der Einstellung der Feindseligkeiten. Und wenn Rußland uns helfen kann, tatsächlich diesen politischen Übergang zu bewirken, dann ist das ganz im strategischen Interesse der Vereinigten Staaten.“

Einen noch grundlegenderen Punkt sprach Kerry in seiner gemeinsamen Pressekonferenz mit Lawrow am 25.3. in Moskau an. Er habe mit Scott Kelly und Michail Kornienko gesprochen, dem amerikanischen Astronauten und russischen Kosmonauten, die 340 Tage lang zusammen im All waren, um die Auswirkungen langer Raumflüge auf den Menschen zu studieren. Das habe ihm deutlich vor Augen geführt, „was Nationen erreichen können, wenn sie zusammenarbeiten, sei es an Bord der Internationalen Raumstation oder in der internationalen Diplomatie“.

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