Jemen: Lesung der Landbrückenstudie wird zum nationalen Ereignis

Am 10.5. veranstaltete das Beratende Büro für die Koordinierung mit den BRICS seine 8. Lesung der arabischen Übersetzung des EIR-Sonderberichts „The New Silk Road Becomes the World Land-Bridge“. In den letzten sieben Wochen entwickelten sich diese Lesungen zu einem nationalen Ereignis, an dem Minister, Dichter, Intellektuelle, Vertreter von Universitäten, Unternehmen sowie Bürgergruppen und der meisten bekannten nationalen und internationalen Medien, die in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa präsent sind, teilnehmen. Während die Invasion des Landes und das anglo-amerikanisch-saudische Bombardement der Hauptstadt unvermindert weitergehen, haben die laufenden Berichte über diese Lesungen großes Interesse geweckt, und vor zwei Wochen wurden tausend Exemplare der arabischen Ausgabe der Studie gedruckt, um sie in den Institutionen des Landes und unter den Bürgern zu verbreiten.

Die Lesung am 10.5. befaßte sich mit dem dritten Teil des Berichtes: „China: Seidenstraße für Entwicklung und Frieden“. Unter den Teilnehmern und Rednern befand sich auch der amtsführende Kommunikationsminister Muslih Muhsin Al-Azir. Weitere Teilnehmer waren der Vorsitzende des Jemenitischen Zentrums für Strategische Studien und Forschungen, Dr. Abdul-Aziz Al-Muqalih, einer der bekanntesten Dichter und Romanautoren des Landes, und Al-Gharbi Amran, ebenfalls ein bekannter Dichter.

Hussein Askary, Koautor der EIR-Studie und Übersetzer der arabischen Ausgabe, sprach per Videoschaltung zu dem Treffen und erläuterte die historische Rolle des Schiller-Instituts sowie die chinesischen Bemühungen bei der Entwicklung und Verwirklichung des Projektes seit Anfang der 90er Jahre. Er erklärte, das Projekt stütze sich auf die drei Hauptsäulen der auf Konfuzius zurückgehenden chinesischen Philosophie: Liebe, Harmonie und gegenseitiger Vorteil.

Minister Al-Azir ging in seinen Ausführungen auf die historischen Verbindungen zwischen Jemen und China ein, die bis in die vorislamische Zeit zurückreichen, und lobte Chinas Unterstützung für das jemenitische Volk und für alle Aspekte seiner Entwicklung seit der republikanischen Revolution am 26.11.1962.

Am Tag zuvor hatte das Beratende Büro bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Zentrum für Strategische Studien der Universität Sanaa ein Protokoll über Zusammenarbeit bezüglich der Seidenstraßen-Studie und damit verbundene Forschungen unterzeichnet.

In den jemenitischen Medien wird laufend über diese Lesungen berichtet, was die Entschlossenheit der Jemeniten zeigt, nach dem verheerenden Krieg ihr Land wieder aufzubauen. Die mit britischen und amerikanischen Waffen ausgerüsteten saudischen Flugzeuge zerstören gezielt die lebenswichtige Infrastruktur und die wenige Industrie des Landes, um das Volk vor der Macht des anglo-saudischen Empires auf die Knie zu zwingen. Das hat man aber bisher nicht geschafft.

Derzeit laufen in Kuwait unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen Verhandlungen zwischen den nationalen Kräften aus Sanaa und der von Saudi-Arabien unterstützten Exilregierung. Die Bemühungen Rußlands und Chinas, in Syrien den Krieg zu beenden und das Land wiederaufzubauen, wirken sich auch auf die Gespräche in Kuwait aus: Die verschiedenen Parteien stehen von allen Seiten unter Druck, den Krieg zu beenden und den politischen Prozeß, der schon vor einem Jahr auf gutem Wege war, bis die Saudis ihn im Frühjahr 2015 sabotierten, wieder in Gang zu setzen. Was immer das Ergebnis dieser Verhandlungen sein wird – die in der EIR-Studie dargelegten Ideen wird man berücksichtigen müssen.

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