Italienischer Finanzminister erklärt Unterstützung für Bankentrennung

Italiens Finanzminister Gian Carlo Padoan hat überraschend am 4.2. im Parlament in Rom erklärt, seine Regierung sei für ein Trennbankensystem, aber andere EU-Staaten seien dagegen. Er sagte dies in seiner Antwort auf die folgende Frage der Senatorin Laura Bottici von der Fünf-Sterne-Bewegung: „Hält es die Regierung nicht für wesentlich, so schnell wie möglich zu einer klaren Trennung zwischen Investment- und Geschäftsbanken zu gelangen, auch unter Vorwegnahme der gegenwärtig verhandelten EU-Regeln nach Richtlinie 43/2014?“ Die Bankentrennung würde Ansteckung im System verhindern und die Ersparnisse der Bürger schützen.

Padoan antwortete: „Auf der europäischen Ebene wird, wie die Fragende in ihrer Frage erwähnte, über eine Trennung zwischen Investmentbanken und Geschäftsbanken verhandelt – die in gewisser Form in anderen Ländern außerhalb der Eurozone eingeführt wurde. Ich muß allerdings sagen, daß eine kurzfristige Lösung problematisch erscheint, weil jedes Mitgliedsland dazu neigt, nationale Besonderheiten zu verteidigen, die oft schwer zu vereinbaren sind. In diesem Kontext ist Italien für eine Unterscheidung der Rollen in dem [Banken-]Sektor.“

Anders ausgedrückt, wenn es nach der italienischen Regierung ginge, gäbe es die Trennung, aber diese hat auf der EU-Ebene keine Chance. Da die Bankentrennung die Voraussetzung für das wirtschaftliche Überleben ist, gibt es eine klare Schlußfolgerung aus Padoans Äußerung: Italien sollte aus der Eurozone austreten.

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