Israelische Geheimdienstler kannten den Angriffsplan der Hamas!

Wie viele erfahrene Beobachter bereits vermutet haben, kam der Angriff der Hamas auf Israel nicht so überraschend, wie behauptet wird. Die New York Times berichtete am 1.12., Israels Geheimdienste und Sicherheitskräfte seien schon ein Jahr zuvor in den Besitz eines mehr als 40seitigen Dokuments mit einem Angriffsplan der Hamas gelangt. Im Juli erfuhren israelische Geheimdienstmitarbeiter dann von einer Militärübung der Hamas mit einer ähnlichen Vorgehensweise wie bei dem Angriff keine drei Monate später. Die Beamten meinten jedoch, die Hamas wäre nicht in der Lage, einen solchen Angriff tatsächlich auszuführen. Aus dem Artikel geht nicht hervor, ob diese Einschätzung hochrangige Beamte und Ministerpräsident Netanjahu erreichte.

Bezeichnend ist, daß mit dem NYTimes-Artikel das Tabu jeglicher Kritik an Israels brutalem Rachefeldzug in den Mainstream-Medien gebrochen ist. Gleichzeitig erschienen andere Berichte, die Risse in der Unterstützung für Israel zeigten, während die Demonstrationen gegen die Politik des Netanjahu-Regimes in den USA und weltweit zunehmen. Der Artikel wirft die Frage auf, ob der Anschlag vom 7.10. als Rechtfertigung dafür diente, die Zahl der Palästinenser in den besetzten Gebieten drastisch zu verringern, was viele in Netanjahus Lager befürworten.

Zudem fiel der Artikel mit dem Ende der „Pause“ zusammen, die für kurze Zeit die Luft- und Bodenangriffe im Gazastreifen unterbrochen hatte. Netanjahu wies ein schwaches Plädoyer von US-Präsident Biden zurück, die Waffenruhe zu verlängern oder mindestens bei Wiederaufnahme der Kriegshandlungen humanitäre Belange zu berücksichtigen. Mitglieder von Netanjahus Regierungskoalition behaupten stur, es gäbe keinen Unterschied zwischen Zivilisten und der Hamas, und rechtfertigen damit die enorm hohe Zahl getöteter Frauen und Kinder. Als US-Außenminister Blinken das israelische Kriegskabinett auf den Schutz der Zivilbevölkerung ansprach, wurde sein Appell abgewiesen, und Netanjahu brüstete sich noch damit, daß er dem Druck der USA widersteht!

Nachdem die israelischen Angriffe nun den gesamten Gazastreifen erfassen, sind viele Beobachter überzeugt, daß nur ein energisches Eingreifen der USA Netanjahu stoppen kann. Wird der wachsende Protest von Wählern ausreichen, um Biden zum Handeln zu bewegen, weil er seine Wiederwahlaussichten gefährdet, während gleichzeitig auch die Unterstützung für den Stellvertreterkrieg in der Ukraine immer weiter nachläßt?

Sollte Biden beschließen, eine große Tragödie abzuwenden, könnte er sich für eine Zweistaatenlösung einsetzen, die durch einen wirtschaftlichen Wiederaufbauplan unterstützt wird, so wie es China vorschlägt.