Iran, Syrien: die Saat einer Alternative wird gesät
Das Potential für eine positive Wende in der strategischen Weltlage war besonders deutlich erkennbar, als US-Außenminister John Kerry am 16.1. nach Wien reiste, um mit dem iranischen Außenminister Javad Sarif den Abschluß des P5+1-Abkommens zu feiern. Dank der koordinierten Diplomatie zwischen Kerry und seinen russischen und chinesischen Amtskollegen, Sergej Lawrow und Wang Yi, wurde eine historische Einigung erzielt, unter der Iran sein Programm zur Urananreicherung nachprüfbar so abbaute, daß ein Bau von Kernwaffen unmöglich ist. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigte am 16.1., der Iran habe alle Maßgaben des P5+1-Abkommens erfüllt, woraufhin viele Sanktionen der USA, EU und UN umgehend aufgehoben wurden.
Somit sind die fanatischen Bemühungen Saudi-Arabiens und Israels, die Einigung zu sabotieren, fehlgeschlagen. Die oben erwähnten jüngsten Provokationen aus Riad und Ankara zielen darauf ab, jegliche weitere Normalisierung der Beziehungen zum Iran zu verhindern, während Konflikt und Chaos in der ganzen Region geschürt wird.
Kerry balanciert seine mit Rußland koordinierte Diplomatie sehr sorgfältig, damit Präsident Obama und seine nationalen Sicherheitsberater nicht durchdrehen und sie sabotieren. Am 20.1. trifft er sich in Genf mit Lawrow, um zu versuchen, nach fünf Jahren den Syrienkrieg zu beenden, was durch die saudischen und türkischen Provokationen sehr erschwert wird.
Vor Ort ermöglichen die russischen Luftangriffe (entgegen anderslautenden Medienberichten) der syrischen Armee beträchtliche Fortschritte im Kampf gegen ISIS, und sie haben auch zu Erfolgen und Geländegewinnen im Irak beigetragen.
Ein weiteres Zeichen für das alternative System der Zusammenarbeit ist der bevorstehende Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Ägypten, Saudi-Arabien und Iran (s.u.).