Helga Zepp-LaRouche spricht beim Seidenstraßenforum vor Denkfabriken

Helga Zepp-LaRouche war geladene Rednerin bei den „Themensitzungen für den Austausch zwischen Denkfabriken” am 14.-15.5. am Rande des Gürtel- und Straßen-Forums. Am ersten Tag nahm sie teil an der Podiumsdiskussion zum Thema „Gürtel und Straße zur Förderung einer starken, ausgeglichenen, inklusiven und tragfähigen Weltwirtschaft”, am zweiten Tag sprach sie beim 5. Global Think Tank Summit „Einsichten sammeln zur Förderung globalen Wachstums”. Wie die folgenden Zitate zeigen, befaßte sie sich mit dem Thema von der kulturell höchsten Ebene der gemeinsamen Ziele der Menschheit:

„In den dreieinhalb Jahren, seit Präsident Xi Jinping sie 2013 ankündigte, gibt es eine atemberaubende Dynamik der Neuen Seidenstraße. Die Gürtel- und Straßen-Initiative (BRI) hat offensichtlich das Potential, sich rasch zu einer Weltlandbrücke auszuweiten, die alle Kontinente durch Infrastruktur wie Tunnels und Brücken verbindet, verstärkt durch die Maritime Seidenstraße. Sie stellt daher eine neue Form der Globalisierung dar, die jedoch nicht von den Kriterien der Profitmaximierung für den Finanzsektor bestimmt ist, sondern von der harmonischen Entwicklung aller beteiligten Länder auf der Grundlage der Win-Win-Kooperation.

Deshalb ist es wichtig, die BRI nicht aus der Sicht eines Buchhalters zu betrachten, der seinen statistischen Standpunkt von Kosten/Nutzen in die Zukunft projiziert, sondern daß wir sie uns als eine ‚Vision für die Gemeinschaft einer gemeinsamen Zukunft’ vorstellen. Wo soll die Menschheit als ganze in zehn, hundert oder sogar tausend Jahren stehen? Ist es nicht das natürliche Schicksal der Menschheit – als die bisher einzige bekannte schöpferische Spezies im Universum –, daß wir Dörfer auf dem Mond bauen werden, daß wir ein tieferes Verständnis der Billionen Galaxien in unserem Universum entwickeln werden, die Probleme noch unheilbarer Krankheiten lösen werden oder das Problem der Energie- und Rohstoffsicherheit durch die Entwicklung der Kernfusion lösen werden? Indem wir uns auf die gemeinsamen Ziele der Menschheit konzentrieren, werden wir in der Lage sein, die Geopolitik zu überwinden und auf eine höhere Ebene der Vernunft zum Vorteil aller Menschen aufzusteigen.“

Die USA, betonte Zepp-LaRouche, sollten die Chance der BRI ergreifen und „ein integraler Bestandteil der Weltlandbrücke werden”. Die EU sollte dies genauso tun und sich an einem „Entwicklungsplan, einem Grand Design, für ganz Afrika mit der BRI” beteiligen.

Um erfolgreich zu sein, müsse „die Neue Seidenstraße – genauso wie die alte – zu einem Austausch der schönsten Errungenschaften der Kultur aller beteiligten Länder führen”. Über den Ausbau von Infrastruktur und Industrie hinaus „müssen wir die freudige Entdeckung anderer Kulturen, der Schönheit ihrer klassischen Musik, Poesie und Malerei machen, und, indem wir sie kennenlernen, unsere Liebe zur ganzen Menschheit stärken”.

„Beim Aufbau der Weltlandbrücke werden alle Nationen in gemeinsamer Arbeit studieren, wie man die Gesetze der Noosphäre auf die Schaffung dauerhafter Formen der Selbstregierung anwendet. Die Entwicklung der schöpferischen Geisteskräfte aller Menschen in allen Nationen wird der Menschheit ein Gefühl der Einheit und des Daseinszwecks verleihen, das unsere Gattung wahrhaft menschlich machen wird. Wenn wir unsere Gesellschaften um wissenschaftliche und künstlerische Entdeckung herum organisieren, werden wir unser Wissen darüber perfektionieren, wie wir den Prozeß der Selbstentwicklung der Menschheit intellektuell, moralisch und ästhetisch kontinuierlich vorantreiben, und wir werden unsere Freiheit in der Notwendigkeit finden – unsere Pflicht mit Leidenschaft tun!”