Glasjew attackiert Spekulanten und fordert produktiven Kredit

In einer Talkshow des Nachrichtensenders RNS kritisierte der russische Präsidentenberater Sergej Glasjew am 30.1., der Devisenhandel in Rußland sei in den Händen ausländischer Spekulanten. Drei Viertel der Geschäfte auf den Finanzmärkten würden von Personen aus dem Ausland getätigt, im Devisenhandel sogar bis zu 90%. Die Finanzspekulation – mit absurden Gewinnspannen von 80-100% – werde von den westlichen Sanktionen verschont, nur langfristige Kredite an russische Unternehmen seien blockiert.

Bei einer Pressekonferenz in Moskau am 20.1. zur Vorstellung seines neuen Buches Der letzte Weltkrieg: die USA fangen ihn an und verlieren ihn hatte Glasjew erklärt, die russische Wirtschaft würde von unfähigen Leuten geleitet, und das chinesische Modell sei eine praktikable Alternative. Es sei verrückt, die öffentlichen Investitionen wegen der knappen Haushaltsmittel auf ein Minimum zurückzufahren. Investitionen sollte man nicht aus Haushaltsmitteln bezahlen, sondern die Zentralbank sollte neue Kredite ausgeben und mit Hilfe strikter Regeln in die Realwirtschaft lenken. Wenigstens seien die Rüstungsausgaben ein Nettogewinn für die Realwirtschaft, weil sie Innovationen anstoßen und Industriekapazitäten erhalten.

Bei der Buchvorstellung sagte Glasjew auch, die BRICS stünden für eine bessere Zukunft. In der RNS-Sendung warnte er jedoch, die Politik der Zentralbank sabotiere den Handel, u.a. mit den BRICS-Staaten: „Wir hatten Pläne, den Rubel zur Reservewährung zu machen, wir überzeugten unsere Partner, in Rubel zu handeln… Jetzt wollen unsere Partner nichts mehr vom Handel in Landeswährungen hören.“

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