Die Gefahr der nuklearen Vernichtung kann entschärft werden

Am 23.10. unternahm der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu den höchst ungewöhnlichen Schritt, wegen des sich zuspitzenden Konflikts in der Ukraine seine Amtskollegen in England, Frankreich, der Türkei und den USA anzurufen. Er warnte insbesondere vor einer möglichen Beteiligung Kiews an einer Provokation durch den Einsatz einer „schmutzigen Bombe“, der dann Rußland angelastet würde. Hierbei handelt es sich um einen konventionellen Sprengsatz, der mit nuklearem Material bestückt ist und ein großes Gebiet verstrahlen würde.

Schoigus außerordentliche Warnung wurde von der amerikanischen, britischen und französischen Regierung schnell abgetan. Der ukrainische Präsident Selenskij sagte in typischer Weise, wenn überhaupt, dann plane Moskau einen Atomwaffeneinsatz. Diese Aussage wurde in westlichen Mainstream-Medien getreulich wiederholt.

Am 24.10. gab jedoch der Befehlshaber der russischen Atomaren, Biologischen und Chemischen Schutztruppen, Gen. Igor Kirillow, weitere Informationen und beschuldigte direkt die Briten. „Nach den vorliegenden Informationen wurden zwei Organisationen der Ukraine direkt mit der Herstellung der ,schmutzigen Bombe‘ beauftragt.“ Außerdem „haben wir Informationen über Kontakte zwischen dem Büro des ukrainischen Präsidenten und Vertretern des Vereinigten Königreichs im Hinblick auf den möglichen Erhalt von Technologien zur Herstellung von Atomwaffen“.

Eine solche Explosion würde so getarnt, daß man den russischen Streitkräften den Einsatz einer taktischen Atomwaffe in der Ukraine vorwerfen würde. Von da an könnte es zu einer unaufhaltsamen Eskalation kommen, die die gesamte NATO gegen Rußland aufbringt.

Die westlichen Regierungen spielen die Warnungen öffentlich herunter, reagieren aber möglicherweise sensibler auf den wachsenden Protest ihrer eigenen Bevölkerung. In den USA ist der Widerstand gegen die Finanzierung des Kriegs gegen Rußland groß und könnte bei der Wahl am 8.11. entscheidend sein. Der Vorsitzende der Republikaner im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, erklärte am 18.10., wenn seine Partei im November die Mehrheit gewinne, werde der Ukraine kein „Blankoscheck“ mehr ausgestellt.

In vielen europäischen Ländern kommt es zu Streiks und Demonstrationen gegen die steigenden Lebenshaltungskosten, insbesondere für Energie und Lebensmittel. Diese wiederum stehen in direktem Zusammenhang mit den Rußland-Sanktionen sowie der unsinnigen grünen „Energiewende“ der EU.

Sogar Deutschland, vor allem in den östlichen Bundesländern, wird von Protesten erschüttert, die seit 30 Jahren beispiellos sind (vgl. SAS 41, 42/22) und soziale Gerechtigkeit und ein Ende des Krieges fordern.

Ein Beispiel für andere Aktivitäten kommt aus Stralsund an der Ostsee. Dort haben sich alle Parteien von links bis rechts zusammen mit dem Bündnis „Bürger für Stralsund“ einer Initiative angeschlossen, die ihre 60.000-Einwohner-Stadt als Ort für Friedensgespräche mit der Ukraine anbietet. Stralsund wolle helfen, die Kriegsparteien endlich an den Verhandlungstisch zu bringen.

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