Deutsche Regierung in Panik wegen der Deutschen Bank

Während Spitzenvertreter der Deutschen Bank den Medien täglich versichern, die Bank stecke nicht in einer ernsten Krise, ließ die Tageszeitung Die Welt am 13.8. durchsickern, daß kein geringerer als Finanzminister Wolfgang Schäuble und die gesamte Bundesregierung wegen des Zustands der Bank in Panik sind. Der Titel des Artikels lautet „Die Angst der Mächtigen vor der Deutschen Bank“. Ein Insider wird zitiert: „Auf jeder politischen Sommerparty in Berlin, bei der auch Wirtschaftsleute dabei sind, ist das ein Thema“; die Angst sei „förmlich mit den Händen zu greifen“. Die Sorge gilt besonders dem Derivatgeschäft der Deutschen Bank, auf das der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi gerne verweist, wenn Schäuble sich über die italienischen Banken beschwert, wie ein namentlich nicht genanntes Regierungsmitglied erklärte.

Ein Anzeichen der kritischen Lage ist, daß die Deutsche Bank kürzlich ihre wertvolle Vermögensverwaltungstochter Alex Brown & Co. verkauft hat. Wie der Hedgefondsmanager Brad Lamensdorf am 16.8. gegenüber der Londoner Zeitung The Express erklärte: „Warum sollte jemand seine Kronjuwelen verkaufen, wenn er nicht in Schwierigkeiten ist?“ Wir erinnern daran, daß die Deutsche Bank ein Derivatportfolio von 45 Bio. € und ein Verhältnis von 54% von Derivaten („Level 3“) zu Aktiva hat.

Ein weiteres Zeichen sind die Gerüchte über einen Wechsel an der Spitze der Bank. In der Boulevardzeitung Bild wurde am 16.8. angedeutet, Vorstandschef John Cryan werde bald gehen, und der Leiter des Privatkundengeschäfts, Christian Sewing, sei ein möglicher Nachfolger.

In der liberalen Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 7.8. plädierte der Ökonom Martin Hellwig in einem ganzseitigen Interview dafür, die Deutsche Bank zu verstaatlichen und gründlich zu sanieren. Hellwig, ein bekannter Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut in Bonn, betont, man habe den Eindruck, daß in den letzten 20 Jahren Investmentbanker die Deutsche Bank übernommen hätten und deren Geschäftsstrategie diktierten. Wenn die Bundesregierung Großaktionär werde, wie 2008 bei der Commerzbank, dann solle der Staat auch die Kontrollfunktion ausüben, um die Bank zu sanieren, später solle er sich aber wieder zurückziehen.

Lyndon LaRouche sagte letzte Woche zur aktuellen Lage der Deutschen Bank, es gebe keinen simplen Trick als kurzfristige Lösung, solche Versuche würden alles eher noch verschlimmern, sondern die Bank müsse von Grund auf restrukturiert werden. Das Ziel müsse sein, ein Bankensystem zu schaffen, das langfristige, niedrigverzinste Kredite für realwirtschaftliche Entwicklungsprojekte in Kooperation mit der neuen eurasischen Dynamik der Neuen Seidenstraße und BRICS vergibt. Dazu brauche man aber offensichtlich eine kompetente, neue deutsche Regierung, ohne Kanzlerin Merkel und Finanzminister Schäuble, eine Regierung, die eine solche Politik nicht länger sabotiert, sondern eine aktive „Win-win-Zusammenarbeit“ mit Rußland, China, Indien und anderen eurasischen Nationen betreibt.

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