Chinas Mondmissionen sollen international sein

China plant bahnbrechende Missionen zur Erforschung des Mondes in mehreren Stufen, berichtete der Vizechef der chinesischen Weltraumbehörde, Wu Yanha, bei der Internationalen Astronautenkonferenz im mexikanischen Guadalajara am 26.9. Die Programme stünden für internationale Zusammenarbeit offen.

Zur Unterstützung der 2018 geplanten Mission Chang’e-4 zur Rückseite des Mondes werde China einen Kommunikationssatelliten in einer Mondumlaufbahn plazieren, so Wu, den man auch für Mondforschungsmissionen anderer Nationen verwenden könne. Die Sonde wird benötigt, um Daten des Landefahrzeugs zu empfangen und zur Erde zu übertragen.

Bisher sei vereinbart, daß vier Nutzlasten anderer Länder – Deutschland, Schweden, Niederlande und Italien – an Bord der Chang’e-4-Mission mitfliegen werden. Die wissenschaftlichen Geräte von Chang’e-4 werden Daten über die seismische Aktivität auf dem Mond sammeln, Gesteinsschichten unter der Mondoberfläche mit Bodenradar erfassen und das Universum mit einem Niedrigfrequenzempfänger beobachten, der von der störungsarmen Strahlungsumgebung der erdabgewandten Mondseite profitiert.

Wu kündigte weiter an, falls die Chang’e-5-Mission für die Entnahme von Mondgesteinsproben und deren Rücktransport zur Erde im nächsten Jahr Erfolg habe, könne man das bereitgehaltene Ersatzfahrzeug möglicherweise später für eine ähnliche Mission auf der Mondrückseite benutzen. Unterdessen liefert das Landefahrzeug Chang’e-3, das seit Ende 2013 auf dem Mond ist, immer noch astronomische Daten. Am 28.9. berichtete Andrew Jones in der GBTimes, während einer vierstündigen Mondfinsternis am 16.9. habe das Ultraviolett-Teleskop des Landegeräts 232 Bilder in hoher Qualität aufgenommen. Das Teleskop, das einzige noch funktionierende Gerät der Mission, beobachte Galaxien, Doppelsterne und Galaxiekerne, die sich von der Erde aus nicht beobachten lassen.

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