China setzt auf Fusionsenergie

Inmitten des deprimierenden Geredes über Energieknappheit und steigende Preise ist es erfrischend zu hören, daß zumindest in China ernsthafte Anstrengungen unternommen werden, um eine neue, unbegrenzte Energiequelle in nicht allzu ferner Zukunft zu erschließen. Die chinesische Tageszeitung Science and Technology Daily berichtete am 28.11. über den Stand der Forschungseinrichtung CRAFT (Comprehensive Research Facility for Fusion Technology), die derzeit an der Technischen Universität Hefei gebaut wird.

Chinas Ziel ist es, spätestens 2028 kontinuierlich Fusionsenergie zu erzeugen, die in einem hybriden Kernspaltungs-/Fusionskraftwerk genutzt wird, und bis 2035 Fusionsenergie direkt für das Stromnetz zu erzeugen. Die notwendigen Materialien und Technologien, um die Fusionsreaktion unter Kontrolle zu halten, werden bereits von CRAFT getestet; 2024 wird der riesige Komplex ganz fertiggestellt sein. Er ist Teil eines umfassenderen Fusionsprojekts an der Universität, wo auch der supraleitende EAST (Experimental Advanced Superconducting Tokamak) und das Institut für Plasmaphysik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften angesiedelt sind. CRAFT ist kein Fusionsreaktor, sondern dient der Entwicklung aller Technologien für die nächste Forschungsstufe nach dem Internationalen Thermonuklearen Versuchsreaktor (ITER) in Frankreich, nämlich dem Chinesischen Fusions-Versuchsreaktor.

Welchen phänomenalen Sprung die kontrollierte Kernfusion für die Macht des Menschen auf der Erde und im Weltraum bedeuten wird, ist seit Jahrzehnten bekannt. Lyndon LaRouche gründete bereits 1974 die Fusion Energy Foundation (FEF), um ihre Entwicklung voranzutreiben, und die FEF-Monatszeitschrift Fusion war bis zu ihrer Zwangsschließung durch die US-Regierung 1987 eine der populärsten Wissenschaftszeitschriften in den USA. Wenn wir heute immer noch keine Kernfusions-Wirtschaft haben, hat das vor allem politische Gründe, nicht wissenschaftliche oder technische. Wenn sich der Westen nicht bald dem „neuen Paradigma“ anschließt, wird China wohl auch auf diesem Gebiet die Führung übernehmen.

Der deutsche Ableger der FEF und die deutsche Ausgabe der Zeitschrift Fusion existieren kontinuierlich bis heute, mehr Informationen finden Sie unter https://www.fef-ev.de und https://www.fusionmagazin.de