Cheminade verkündet seine Präsidentschaftskandidatur gegen die Finanzoligarchie

Jacques Cheminade, Freund und Mitstreiter von Lyndon LaRouche und Helga Zepp-LaRouche in Frankreich, hat am 4.4. seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2017 angekündigt. Er wurde dazu vom nationalen Fernsehsender France 2 eingeladen, der ein zehnminütiges Interview in einer der meistgesehenen morgendlichen Nachrichtensendungen, Tele-Matin, sendete, das 1,3 Mio. Zuschauer hatte.

Cheminade sagte dem Moderator Guillaume Daret, mit seiner Kandidatur wolle er vor allem die „Besatzung Frankreichs durch Finanzmächte“ und die „Kollaboration“ der heutigen Eliteclique beenden. Er betonte: „Seit 40 Jahren herrscht eine Politik der finanziellen Demontage unseres Landes; es ist keine Politik des Wachstums, sondern eine Politik der Unterwerfung unter die internationale Finanzmacht. Und deshalb haben wir jetzt soziale Austerität.“

Zu den Ergebnissen bei seinen bisherigen Präsidentschaftswahlen (0,28% 1995 und 0,25% 2012) sagte Cheminade: „Wie ich behandelt wurde, war darauf angelegt, mich auszuschalten… Meine Ideen machen ihnen Angst, mir nicht – die Idee, daß man die Kollaboration der französischen politischen Klasse, der Oligarchie der Unfähigen, mit dem internationalen Währungs- und Finanzsystem in Frage stellen kann.“ Er definierte sich selbst als einen „linken Gaullisten“, und nannte als seine Vorbilder Jaurès, de Gaulle und Mendès-France.

Die Nachricht verbreitete sich sofort landesweit, praktisch alle großen Medien und zahlreiche unabhängige Webseiten berichteten darüber.

Der Hintergrund ist, daß Frankreich in einer ausgewachsenen finanziellen, wirtschaftlichen und sozialen Krise steckt. Präsident Hollande ist gründlich diskreditiert und wird vielleicht nicht mehr für eine zweite Amtszeit kandidieren. Sein geplantes Konstrukt, Terroristen die Staatsbürgerschaft abzuerkennen – ein durchsichtiges Manöver zum Stimmenfang bei der Rechten –, mußte er wieder fallen lassen. Und am 31.3. marschierten Hunderttausende Gewerkschafter und andere gegen das Gesetzesvorhaben der Regierung zur Arbeitsmarktreform, das noch mehr unsichere Arbeitsplätze und noch mehr Arbeitslose – schon jetzt sind es 8 Mio. – produzieren würde.

Zudem konnte Hollande gerade ein Gesetz durchbringen (das sog. Urvoas-Gesetz), das es Außenseitern erschwert, für die Präsidentschaft zu kandidieren, und solchen, die trotzdem die Hürden nehmen, weniger Medienpräsenz gewährt.

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