Britische Dienste im Mittelpunkt der Hexenjagd in Washington

Das „Narrativ“ der Establishmentmedien in den USA und in Europa hat sich in den letzten Monaten kaum verändert. Es besagt, einfach ausgedrückt, Donald Trump habe die Wahl nur gewonnen, weil die Russen Computer der Demokratischen Partei gehackt haben, deshalb sei seine Regierung illegitim und er müsse abgesetzt werden (einige Radikale reden sogar von seiner Ermordung).

Aber das ist nur die Linie für die Öffentlichkeit. Die wahren Gründe für die Hexenjagd gegen Trump – was immer man von ihm als Person halten mag – liegen in seiner erklärten Absicht, das Verhältnis zu Rußland und China zu verbessern, die ewigen Kriege im Nahen Osten und in Afrika zu beenden und das Banken- und Finanzsystem durch Wiedereinführung der Glass-Steagall-Bankentrennung zu reformieren.

Selbst wenn tatsächlich Russen die Demokraten „gehackt” haben sollten – wofür es nicht den kleinsten Beweis gibt –, wie könnte das „den Kern der Demokratie in Amerika aushöhlen”? Wie der Enthüllungsjournalist Robert Parry betonte, waren die durchgesickerten Mails keine „Fake News” oder bloße Behauptungen, sondern Fakten über Parteipolitik, und deren Veröffentlichung sollte die Demokratie nur stärken.

Dann wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen, als neue „Leaks“ enthüllten, daß die Regierung Obama das Abhören von Trumps Wahlkampagne angeordnet hatte, um mögliche Verbindungen nach Rußland zu suchen – eine Aktion, die an Watergate erinnert. Dies wiederum warf ein Schlaglicht auf die Rolle britischer Geheimdienste bei der Kampagne zum Sturz von Trump.

Es war der britische MI6, der schon vor fast einem Jahr begann, Trumps angebliche Verbindungen zu Rußland zu „untersuchen“, im April 2016 übernahm das dann der damalige CIA-Direktor John Brennan.

Dann lieferten die Briten im August angebliche „Geheimdienstinformationen“, auf deren Grundlage im Oktober ein US-Sondergericht für Spionageabwehr die Abhörgenehmigung gegen Trump und russische Diplomaten erteilte. Diese Information wurde von der früheren Unterhausabgeordneten Louise Mensch im Guardian veröffentlicht, die heute für Rupert Murdochs News Corporation arbeitet.

Und es war der „frühere“ MI-6-Mitabeiter Christopher Steele, der das Lügendossier über Trumps angebliche Kontakte und sexuelle Eskapaden in Rußland fabrizierte, welches dann von den US-Diensten weiterverbreitet wurde.

Der frühere Stabschef von US-Außenminister Colin Powell, Oberst Lawrence Wilkerson, hält es für denkbar, daß die CIA, die keine Amerikaner im Inland ausspähen darf, den MI6 darum bat, diese Schmutzarbeit für sie zu machen.

Nun beginnt sich das Blatt gegen die Anti-Trump-Operation zu wenden, vor allem wegen der Veröffentlichung der CIA-Dokumente mit dem Codenamen „Vault7” in Wikileaks am 9.3. Diese zeigen nicht nur, wie die CIA Smartphones, Tablets, Computer, Smart-TVs usw. ausspionieren kann, sondern auch Computer unter falscher Flagge hacken kann – d.h. sie kann vortäuschen, daß der Cyberangriff aus dem Ausland kam, obwohl es in Wirklichkeit die CIA selbst war.

Womit wir wieder beim „russischen Hacken” wären. Es stellt sich die Frage: Wer und was ist die wahre Gefahr für die Demokratie?

Print Friendly, PDF & Email