Botschaft von Helga Zepp-LaRouche an das jemenitische Volk

Am 25.2. fand auf Initiative jemenitischer Bürger, die in Deutschland leben, in Berlin eine Konferenz über „Vergessene Kriegsverbrechen im Jemen“ statt, um auf die dringende Notwendigkeit aufmerksam zu machen, dem offensichtlichen Massenmord am jemenitischen Volk ein Ende zu setzen. Bei der Konferenz sprachen auch zwei Vertreter des Schiller-Instituts über das Thema: „Stoppt den Völkermord, Frieden durch Entwicklung“, und beleuchteten die Rolle, die der Jemen in der Perspektive der Neuen Seidenstraße spielen kann. Sie verlasen auch die folgende Erklärung von der Vorsitzenden des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche:

„Der von der saudiarabisch angeführten Koalition und von den USA vielfältig unterstützte Krieg gegen Jemen hat in den vergangenen zwei Jahren Zehntausende Menschen getötet und bedroht jetzt das Leben von mehr als zwölf Millionen Menschen, die aufgrund der systematischen Bombardierung der landwirtschaftlichen Infrastruktur sowie der Luft- und Seeblockade von der Versorgung mit Lebensmitteln und medizinischen Mitteln völlig abgeschnitten sind. Dieser Krieg ist ein Völkermord nach der offiziellen Definition der Vereinten Nationen.

Es gibt keinen anderen Fall, der die unerträgliche Scheinheiligkeit des sogenannten ,freien Westens’ besser demonstriert, als die Nichtberichterstattung über die Kriegsverbrechen, die seit zwei Jahren täglich gegen die Bevölkerung des Jemen begangen werden. Wo sind alle die Anhänger der ,humanitären Interventionen’, die unter dem Vorwand der Verteidigung von Menschenrechten einen Krieg nach dem anderen angezettelt haben, der in Wirklichkeit auf Lügen aufgebaut war? Wo ist die Berichterstattung über Bombardierungen von Trauerfeiern, Krankenhäusern, den Einsatz von völkerrechtlich geächteten Streubomben, den Tod von über tausend Kindern pro Woche, die an vermeidbaren Krankheiten sterben? Wo ist der Aufschrei über die systematische Zerstörung eines großartigen Kulturerbes der Menschheit?

Im Zeitalter von Internet und NSA-Überwachung kann niemand behaupten, daß die Greueltaten gegenüber der jemenitischen Bevölkerung nicht allen Regierungen und Massenmedien bekannt sind. Die Entscheidung, darüber de facto Stillschweigen zu wahren, nur weil es sich um Taten seitens der ,Verbündeten’ handelt, macht sie zu Mitschuldigen an diesen Verbrechen.

Es ist gut, daß der neue amerikanische Außenminister Tillerson die Notwendigkeit für die ,uneingeschränkte Versorgung mit humanitärer Hilfe für den gesamten Jemen’ versprochen hat. Aber es muß umgehend der internationale Druck erzeugt werden, den Krieg gegen Jemen sofort zu beenden, das Land wieder aufzubauen und nach Möglichkeit die zerstörten Kulturgüter zu restaurieren.

Es kann für die Menschen im Jemen ein Trost und eine Hoffnung sein, daß die Existenz der BRICS-Staaten und die Initiative der Neuen Seidenstraße Chinas die Perspektive für Verwirklichung dieser Forderungen ermöglicht. Die hoffnungsvollen Anzeichen, daß immer mehr Staaten die Vorteile einer Win-Win-Kooperation erkennen und bereit sind, die Geopolitik hinter sich zu lassen, bedeuten auch, daß sich die strategischen Rahmenbedingungen für den Jemen bald verbessern können.

In der Zwischenzeit sind alle Menschen aufgerufen, den Appell des jemenitischen Volkes für die Beendigung des Kriegs zu unterstützen und die Aufmerksamkeit der Welt auf dieses so wichtige und kulturell reiche Land zu lenken!“

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