Beseitigung der Armut in Afrika und Entwicklung des Nahen Ostens durch die Neue Seidenstraße

Hochrangige Regierungsvertreter, Beamte, Armutsbekämpfer und Politiker aus Afrika und China kamen am 21.-22.6. in Addis Abeba/Äthiopien zum „Chinesisch-Afrikanischen Hochrangigen Dialog und Denkfabriken-Forum für den Kampf gegen die Armut und für gemeinsamen Wohlstand“ zusammen. Die Teilnehmer verpflichteten sich keinem geringeren Ziel als der Wiederholung von „Chinas Wunder in der Geschichte der Weltentwicklung“, und für die Beseitigung der Armut im eigenen Land, in Afrika und allen übrigen Ländern.

Der Vorsitzende der Afrikanischen Union, Moussa Faki Mahamat, der auch Außenminister des Tschad ist, eröffnete das Forum, das gemeinsam von der Führungsakademie der Afrikanischen Union und dem Institut für Afrika-Studien an Chinas Zhejiang-Normaluniversität veranstaltet wurde, indem er betonte, daß China und Afrika „in aller Bescheidenheit vieles voneinander lernen können“.

Hauptredner der Veranstaltung war Chinas Außenminister Wang Yi, der darauf hinwies, daß immer noch fast 400 Millionen Afrikaner unter der Armutsgrenze leben, und immer noch mehr als 40 Millionen Chinesen aus größter Armut herausgeführt werden müssen. Er schlug vor, daß China und Afrika zusammenarbeiten, um eine gemeinsame Entwicklung zu erreichen – dies sei ihre „Verantwortung gegenüber den zukünftigen Generationen“.

Wang versprach auch, sich aktiv dafür einzusetzen, daß die internationale Gemeinschaft und insbesondere die entwickelten Länder mehr zum Kampf gegen die Armut und zur Schaffung von Wohlstand in Afrika beitragen.

Die chinesischen Verwaltungen hätten auf allen Ebenen „Entwicklung zur höchsten Priorität in der Regierungsführung gemacht, alle Bemühungen darauf konzentriert und die ganze Nation zu diesem Unternehmen gesammelt. Infolgedessen wurde China in wenigen Jahrzehnten zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.“ Dies war, nebenbei gesagt, auch eine Polemik gegen all jene, die nur abstrakte Reden über die Menschenrechte halten.

Von Äthiopien aus reiste Wang weiter nach Jordanien und Libanon, zwei Länder, die im Vergleich zu ihrer Bevölkerung unter äußerst schwierigen Bedingungen extrem viele Flüchtlinge aufgenommen haben. China wird offensichtlich zu einem sehr wichtigen Akteur in der Region, indem es Kooperation in der Wirtschaftsentwicklung anbietet und sich mit seinem Gewicht hinter die Bemühungen zur Beendigung von Kriegen und Terrorismus stellt. Die alte Seidenstraße, erklärte er, führte durch diese Region und habe dazu beigetragen, sie zu entwickeln, und die Neue Seidenstraße werde dasselbe tun.

Im Libanon traf Wang u.a. mit Präsident Michel Aoun und Premierminister Saad Hariri zusammen, und die Gürtel- und Straßen-Initiative stand im Mittelpunkt ihrer Gespräche. In seiner Pressekonferenz in Beirut sprach Wang die Flüchtlingskrise an – sowohl die der Palästinenser als auch der Syrier. Wenn sich die Lage stabilisiere, sagte er, „sollten syrische Flüchtlinge, die jetzt gezwungen sind, an verschiedene Orte zu fliehen, wieder in ihre Heimat zurückkehren und ihr Heimatland wiederaufbauen. Flüchtlinge sind keine Migranten. Die Absicht der Flüchtlinge ist es, wieder in ihr Land zurückzukehren, was sich jeder Flüchtling von ganzem Herzen wünscht… China wird mit dem Libanon und jedem anderen Land hart dafür arbeiten, in dieser Richtung eine konstruktive Rolle zu spielen.“

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